Z Gastroenterol 2017; 55(08): e57-e299
DOI: 10.1055/s-0037-1604890
Kurzvorträge
Dünndarm und Dickdarm, Proktologie
Neue Entwicklungen in der kolorektalen Chirurgie: Donnerstag, 14 September 2017, 11:10 – 12:46, Barcelona/Forschungsforum 5
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Frühmarker einer Anastomoseninsuffizienz nach kolorektaler Chirurgie

F Klupp
1   Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Heidelberg, Deutschland
,
S Schuler
1   Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Heidelberg, Deutschland
,
C Kahlert
2   Universitätsklinikum Dresden, Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Dresden, Deutschland
,
N Halama
3   Universitätsklinikum Heidelberg, Nationales Centrum für Tumorerkrankungen, Medizinische Onkologie und Innere Medizin VI, Heidelberg, Deutschland
,
C Franz
1   Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Heidelberg, Deutschland
,
T Schmidt
1   Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Heidelberg, Deutschland
,
M Schneider
1   Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Heidelberg, Deutschland
,
A Ulrich
1   Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Heidelberg, Deutschland
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
02 August 2017 (online)

 
 

    Einleitung:

    Anastomoseninsuffizienzen stellen eine gefürchtete Komplikation nach kolorektaler Chirurgie dar. Sie gehen mit einer vermehrten Morbidität, Mortalität sowie einer längeren Hospitalisierung einher. Im Mittel treten Anastomoseninsuffizienzen am 8. postoperativen Tag auf. Eine frühe Detektion ist essenziell, um weitere Komplikationen zu verhindern und das Outcome der Patienten zu verbessern. Wir untersuchten den Einfluss eines Expressionsprofils spezifischer inflammatorischer Proteine am dritten postoperativen Tag in Peritonealflüssigkeit und Serum der Patienten, um potentielle Biomarker für die Früherkennung einer Anastomoseninsuffizienz zu detektieren.

    Ziele:

    Ziel ist es am dritten postoperativen Tag Frühmarker für eine Anastomoseninsuffizienz vor dem durchschnittlichen Auftreten am 8. postoperativen Tag zu detektieren.

    Methodik:

    Peritonealflüssigkeit und Serumproben wurden am dritten postoperativen Tag nach kolorektaler Operation gesammelt. Es wurden insgesamt 38 Patienten eingeschlossen, von denen bei 18 eine Anastomoseninsuffizienz nachgewiesen werden konnte. Zur Bestimmung der Expression inflammatorischer Proteine wurde ein Luminex 100 Multiplex Elisa durchgeführt. Anschließend erfolgte die Korrelation der Expressionsdaten mit den klinischen Daten der Patienten.

    Ergebnisse:

    Am dritten postoperativen Tag nach kolorektaler Chirurgie zeigten sich signifikante Expressionsunterschiede von MCP-2, LIF und ENA78 in der Peritonealflüssigkeit, nicht jedoch im Serum der Patienten mit Anastomoseninsuffzienz. Es fanden sich keine Expressionsunterschiede der Marker im Vergleich zwischen Insuffizienzen Grad B und Grad C. Bezüglich der klinischen Daten zeigten männliche Patienten sowie Patienten mit rektaler Anastomose ein signifikant erhöhtes Risiko für eine Anastomoseninsuffizienz.

    Schlussfolgerung:

    Bei Patienten mit einer Anastomoseninsuffizienz nach kolorektaler Chirurgie zeigen die Inflammationsmarker MCP-2, LIF und ENA78 aus der Peritonealflüssigkeit am dritten postoperativen Tag ein signifikant unterschiedliches Expressionsmuster im Vergleich zu Patienten ohne Anastomoseninsuffzienz. Weitere Studien zur Validierung sind nötig, um zu eruieren, ob die untersuchten Biomarker für eine frühe Detektion der Anastomoseninsuffizienz geeignet sind.


    #