In den vergangenen Jahren gewann das Zentrale Belegungsmanagement (ZBM) immer stärker
an Bedeutung in Kliniken. Die Kernaufgaben des ZBM sind Koordination, Planung, Terminierung
und Schnittstellenmanagement. Zur Erreichung einer hohen Wertschöpfung sind die Hauptziele
des ZBM hohe Kapazitätsauslastung, geringer Aufwand bei der Bettenvergabe und die
Vermeidung von Absagen bzw. Abmeldungen. Ein weiteres Ziel des organisierten ZBM ist
die Verbesserung der Kommunikation zwischen den einzelnen Berufsgruppen zur Gewährleistung
einer idealen Patientenbetreuung von Beginn an. Dies erfordert ein intelligentes Schnittstellenmanagement
nach festen Regeln über intensive Nutzung des EDV-Systems. Ein effizientes ZBM versteht
sich demnach nicht nur als Verweildauer-, sondern auch als Schnittstellenmanagement.
Im Spannungsfeld stehen divergierende Interessen sämtlicher Prozesseigner, wirtschaftlicher
Druck und ethische Werte. Neben der Darstellung eines ZBM in Akuthäusern mit Verweildauersteuerung
ist das Ziel dieses Beitrages aufzuzeigen, warum auch Suchtrehabilitationen mit einer
tagessatzpauschalisierten Finanzierung von einem ZBM profitieren können und wie hohe
Wertschöpfung durch Planung und Steuerung über eine effiziente Prozesslandschaft (Aufnahme-
und Entlassmanagement, Case Management, Zuweisermanagement) zu erreichen ist. Eine
mittel- bis langfristige Kapazitätenplanung kann nur über die Kommunikation und Organisation
mit Patienten, Zuweisern/Betreuern, Klinikpersonal erfolgen, d.h. eine strukturelle
und prozessuale Integration sämtlicher Prozesseigner in den durch das ZBM getriggerten
Aufnahmeprozess stellt eine Chance zur effektiven und qualitativen Patientenversorgung
dar. Das ZBM der Fachklinik Klosterwald gGmbH hat somit als Hauptschnittstelle externe
Dritte sowie das Case Management (Aufnahmemanagement, Sozialdienst, Entlassungsmanagement)
und sichert die Entlastung des gesamten Personals, erhöht die Patientenzufriedenheit
und sorgt für Planbarkeit. Im Ergebnis werden folgende interne und externe Vorteile
für eine Suchtrehabilitationsklinik mit 112 Betten aufgezeigt: a) Optimierte Planbarkeit
und verlässliche Auslastung, b) Vermeidung von Über- und Unterbelegung, c) Vernetzung
vor- und nachgelagerter Prozesse, d) Effizienter Personaleinsatz, e) Erhöhung der
Patientenzufriedenheit, f) Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit, g) Imagegewinn
durch gezieltes Zuweisermarketing.