Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2017; 14(02): A1-A53
DOI: 10.1055/s-0037-1602541
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Veränderungen in der Anwendung und beim Outcome von Chemotherapie beim frühen Mammakarzinom in der letzten Dekade (2003 – 2014)

F Riedel
1   Universitäts-Frauenklinik, Heidelberg, Deutschland
,
A Hennigs
1   Universitäts-Frauenklinik, Heidelberg, Deutschland
,
F Marmé
1   Universitäts-Frauenklinik, Heidelberg, Deutschland
2   Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT), Heidelberg, Deutschland
,
P Sinn
3   Pathologisches Institut, Heidelberg, Deutschland
,
K Lindel
4   Universitäts-Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie, Heidelberg, Deutschland
,
A Gondos
5   Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ), Abteilung Klinische Epidemiologie und Alternsforschung, Heidelberg, Deutschland
,
K Smetanay
1   Universitäts-Frauenklinik, Heidelberg, Deutschland
,
M Golatta
1   Universitäts-Frauenklinik, Heidelberg, Deutschland
,
C Sohn
1   Universitäts-Frauenklinik, Heidelberg, Deutschland
,
F Schütz
1   Universitäts-Frauenklinik, Heidelberg, Deutschland
,
J Heil
1   Universitäts-Frauenklinik, Heidelberg, Deutschland
,
A Schneeweiss
1   Universitäts-Frauenklinik, Heidelberg, Deutschland
2   Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT), Heidelberg, Deutschland
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
09 May 2017 (online)

 
 

    Zielsetzung:

    Während der letzten Dekade entwickelte sich die neoadjuvante Anwendung von Chemotherapie (NACT) zur gleichwertigen Alternative gegenüber der adjuvanten Anwendung (ACT) bei frühem Mammakarzinom. Es zeigte sich zudem, dass vor allem das Erreichen einer pathologischen Komplettremission (pCR) mit einem signifikanten Prognose-Vorteil für bestimmte Tumorsubtypen verbunden ist. Ziel der vorliegenden Studie war es, diese Veränderungen in der Anwendung und beim Outcome von Chemotherapie bei der Behandlung von frühem Mammakarzinom aufzuzeigen.

    Materialien und Methoden:

    Die Studie zeigt die Anwendung von Chemotherapie bei Patientinnen mit frühem Brustkrebs am Universitäts-Brustzentrum Heidelberg zwischen Januar 2003 und Dezember 2014. Die entsprechenden Daten wurden prospektiv aus der laufenden Routine heraus erhoben.

    Ergebnisse:

    Insgesamt 5703 Patientinnen wurden in die Analyse eingeschlossen, von denen 2222 (39%) Chemotherapie erhielten, davon wiederum 817 (37%) als NACT und 1405 (63%) als ACT. Die Gesamt-Chemotherapie-Anwendung sank von 48% in 2003 gegenüber 34% in 2014. Der Anteil von NACT stieg von 42% auf 65%, unabhängig vom Tumorsubtyp. Darüber hinaus stieg der Anteil von pCR (definiert als ypT0 ypN0) nach NACT von 12% in 2003 auf 35% in 2014. Der größte Effekt (Anstieg von 24% auf 68%) konnte hierbei für HER2-positive Mammakarzinome gezeigt werden.

    Zusammenfassung:

    Die Ergebnisse spiegeln den Bedeutungszuwachs der NACT innerhalb der Therapie des frühen Mammakarzinoms in Deutschland in der letzte Dekade wider. Der Anstieg des pCR-Anteils über die Zeit korreliert dabei mit den erzielten Verbesserungen im Outcome von frühem Brustkrebs bei der Behandlung in einem multidisziplinären Setting an zertifizierten Zentren.


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    No conflict of interest has been declared by the author(s).