Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2017; 14(02): A1-A53
DOI: 10.1055/s-0037-1602463
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Integratives Begleitkonzept für Mammakarzinompatientinnen unter Chemotherapie

K Große Lackmann
1   Universitätsfrauenklinik rechts der Isar der TU München, Interdisziplinäres Brustzentrum, München, Deutschland
,
M Kiechle
1   Universitätsfrauenklinik rechts der Isar der TU München, Interdisziplinäres Brustzentrum, München, Deutschland
,
M Halle
2   Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, Zentrum für Prävention und Sportmedizin, München, Deutschland
,
S Krebs
2   Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, Zentrum für Prävention und Sportmedizin, München, Deutschland
,
A Pintac-Pisar
1   Universitätsfrauenklinik rechts der Isar der TU München, Interdisziplinäres Brustzentrum, München, Deutschland
,
M Dalic
1   Universitätsfrauenklinik rechts der Isar der TU München, Interdisziplinäres Brustzentrum, München, Deutschland
,
U Ackermann
1   Universitätsfrauenklinik rechts der Isar der TU München, Interdisziplinäres Brustzentrum, München, Deutschland
,
K Strobl
1   Universitätsfrauenklinik rechts der Isar der TU München, Interdisziplinäres Brustzentrum, München, Deutschland
,
D Paepke
1   Universitätsfrauenklinik rechts der Isar der TU München, Interdisziplinäres Brustzentrum, München, Deutschland
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Further Information

Publication History

Publication Date:
09 May 2017 (online)

 
 

    Hintergrund:

    In der Frauenklinik rechts der Isar der TU München ist seit 2005 eine integrative Sprechstunde etabliert. Erweitert wurde dieses Angebot 2012 mit der Gründung des „Zentrums für Integrative Gynäkologie und Geburtshilfe“. 2016 wurde ein interdisziplinäres integratives Betreuungskonzept entwickelt, das sich an Patientinnen unter Chemotherapie (CTX) richtet. Ziel ist es, Patientinnen ergänzend zur onkologischen Therapie zur Linderung von Nebenwirkungen und Erhaltung bzw. Verbesserung der Lebensqualität (QOL) ganzheitlich zu begleiten.

    Methoden:

    Das Programm umfasst 7 Behandlungstage mit 2 Interventionen á 60 Minuten Behandlung.

    Der Behandlungsplan beinhaltet:

    • Ausführliches ärztliches Anamnesegespräch

    • Verordnung von komplementärmedizinischen Arzneimitteln

    • Sportmedizinische Untersuchung im Präventionszentrum mit anschließender Überweisung zu Reha Sport

    • Ernährungsberatung im Präventionszentrum

    • Manuelle Therapien: Lymph- und Narbentherapie

    • Äußere Anwendungen (Breast Care Nurses oder Palliative Care Nurse)

    • Psychoonkologische Gesprächstherapie

    • Entspannungstherapie: Farb-Resonanz-Klangliege

    • Patientenseminare wie Fatiguetraining, Patientenschulungen, Informationstage.

    Ergebnisse:

    Von 97 Mammakarzinom-CTX Pat. haben 2016 insgesamt 28 Mammakarzinompatientinnen das ZIGG-Programm komplett in Anspruch genommen. 20 Patientinnen befanden sich in neoadjuvanter, 4 in adjuvanter und 4 in einer palliativen Systemtherapie. Durchschnittlich erhielt jede Patientin:

    • 7,7 Äußere Anwendungen (3 – 19)

    • 1 Ernährungsberatung (1 – 2)

    • 2,1 Sportmedizinische Untersuchungen (1 – 5)

    • 3,1 Ärztliche Gespräche (1 – 6)

    • 0,7 Psychoonkologische Gespräche (0 – 4)

    • 2 Manuelle Therapien (0 – 15).

    14 weitere Mammakarzinompatientinnen wurden eingeschlossen, führten es aufgrund der Entfernung zur Klinik in ähnlicher Weise heimatnah durch.

    Schlussfolgerung:

    Im ersten Jahr der Etablierung haben 42 (43%) Mammakarzinompatientinnen unter CTX das Programm in Anspruch genommen. Diese Frauen werden hinsichtlich der QOL nachbeobachtet und mit Frauen ohne integratives Begleitkonzept verglichen.


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    No conflict of interest has been declared by the author(s).