Zielsetzung::
Die überwiegende Anzahl der Menschen verbringt die meiste Zeit in Innenräumen, deswegen
spielt die Qualität der Innenraumluft eine wichtige Rolle für die Gesundheit. Die
gesundheitliche Wirkung von Staubpartikeln hängt sehr stark von deren Größe, Oberfläche
und chemischer Zusammensetzung ab. Als Hauptquelle für feine (PM2.5) und ultrafeine
Partikel (UFP) in Innenräumen gelten Rauchen, Kochen und Backen. Daneben trägt auch
das Verwenden von verschiedenen Haushaltsgeräten, wie zum Beispiel Staubsauger, Bügeleisen
oder Föhn zur Erhöhung der Partikelanzahl in der Luft bei.
Methode::
Partikelemissionen diverser Haushaltsgeräte wurden in einer Plexiglaskammer mit einem
Gesamtvolumen von 0,17 m3 untersucht. Die Anzahl- und Volumen-Verteilung der Partikel mit einem Durchmesser
zwischen 5 und 350nm wurde mithilfe von einer Kombination aus einem Kondensationspartikelzähler
und einem differenziellen Mobilitätsanalysator bestimmt. Die Darstellung und chemische
Charakterisierung der Partikel erfolgte mittels Elektronenmikroskopie in Kombination
mit energiedispersiver Röntgenanalyse. Zur Bestimmung flüchtiger organischer Stoffe
wurde GC/MS eingesetzt.
Ergebnis::
Maximale Partikelemissionen wurden wenige Minuten nach Einschalten der Geräte erreicht
und lagen z.B. bei einigen Bügeleisen und Föhnen bei 2 × 106 und 1,7 × 106 Partikel/cm3. Die Partikelanzahlverteilungen verschoben sich im Laufe der Zeit in Richtung größerer
Partikel. Die von den Föhnen emittierten Teilchen bestehen zu ca. 10% aus Rußpartikeln.
Ein Großteil der untersuchten Partikel waren aus Kupfer und Kohlenstoff aufgebaute
Aggregate mit einem Durchmesser zwischen 120 und 2500nm. Die Quelle für diese Partikel
ist sehr wahrscheinlich Abrieb in den Motorbauteilen. Außerdem konnten bei zwei Föhnen
zusätzlich Silber-Partikel nachgewiesen werden. In der Partikelemission von Bügeleisen
wurden Siloxane entdeckt. Die gemessenen Konzentrationen lagen bei 190 µg/m3 in der Testkammer. Als Emissionsquelle kommen die Silikondichtungen in den Bügeleisen
in Frage.
Schlussfolgerung::
Alle untersuchten Bügeleisen und Haartrockner wiesen hohe Partikelemission auf. Bei
den Föhnen wurden hauptsächlich metallhaltige Agglomerate gefunden. Bei Emission von
Bügeleisen wurden Siloxane nachgewiesen. Daher können diese Haushaltsgeräte eine wichtige
Rolle als UFP-Quelle spielen.