Zielsetzung::
In den Jahren 2015 und 2016 kamen überdurchschnittlich viele Asylsuchende nach Deutschland.
Nach §62 Asylgesetz wurden alle in der Erstaufnahmeeinrichtung München Untergebrachten
innerhalb weniger Tage auf Infektionskrankheiten untersucht. Bis zu 200 Untersuchungen
pro Tag wurden durchgeführt. Nach einer Röntgenuntersuchung auf Lungentuberkulose
erfolgten eine Blutuntersuchung auf Hepatitis B und HIV sowie eine körperliche Untersuchung.
Positive Ergebnisse werden an die zuständigen Gesundheitsämter weitergeleitet. Zur
umfassenden ärztlichen Aufklärung werden die Klientinnen und Klienten vom Infektionsschutz
zu einem Gespräch mit Dolmetscher gebeten. Vorgehen und Arbeitsaufwand werden hier
dargestellt.
Methode::
Die Zahlen der Asyl Erstuntersuchung und der Aufklärung wurden mittels Kalkulationssoftware
erfasst.
Ergebnis::
Für das Kalenderjahr 2016 wird die Zahl der Asylsuchenden untersucht und einschließlich
der Herkunftsländer dargestellt, vor allem: Afghanistan (24%), Syrien (20%), Nigeria
(bis 12%). Positive Ergebnisse bei Hepatitis B gab es in ca. 5% der Fälle, inklusive
single Anti-HBc. HIV wurde entsprechend bei ca. 0,6% der Untersuchten nachgewiesen.
Aufgrund der längeren Verweildauer in der Erstaufnahme fiel die Aufklärung und Nachuntersuchung
größtenteils in die Verantwortung des Münchner RGU. Dies wird hier anhand von Zahlen
aufgearbeitet.
Schlussfolgerung::
Die Anzahl positiv getesteter Personen, die in einem korrespondierenden Großstadt-Gesundheitsamt
zu managen sind, generierte einen erheblichen Ressourcenbedarf einschließlich der
Sprachmittlung. Der Umgang mit dieser Herausforderung wird diskutiert.