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DOI: 10.1055/s-0037-1601943
Zertifikat zum Umgang mit MRE
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
02. Mai 2017 (online)
Zielsetzung::
Prävention von Übertragungen (resistenter) Erreger durch Implementierung hoher Standards im Krankenhaushygienemanagement im Rahmen der Zertifikatsvergaben = Siegelvergaben.
Methode::
Prüfen der Zertifizierung (Qualitätssiegel) von Krankenhäusern als Anreizsystem zur Prävention von Übertragungen und zur Verbesserung des Hygienemangements. Vorgestellt wird ein gemeinsames Projekt zwischen Krankenhäusern, Gesundheitsämtern und des Landesamtes für Gesundheit und Soziales im Rahmen der MRE-Netzwerkarbeit in Berlin. Von Fachleuten aus den Institutionen wurden gemeinsam Kriterien zur Prüfung des Krankenhaushygienemanagements anhand des aktuellen Standes der Wissenschaft und Technik aus allen Bereichen der Krankenhaushygiene, u.a personelle Ausstattung mit Krankenhaushygienikern oder Erfassung des Systems zur Antibiotikaverbrauchssurveillance, entwickelt. Das Siegel wird für 2 Jahre vergeben und ist an die aktive Beteiligung an der MRE-Netzwerkarbeit in Berlin gebunden.
Ergebnis::
Die Begehungen der Krankenhäuser gestalten sich effizienter für die Gesundheitsämter, da einheitliche Kriterien vorliegen und nicht von allen 12 Gesundheitsämtern einzeln erarbeitet werden müssen. Das Qualitätsniveau der Begehungen wurde erhöht u.a. durch die Fortbildung der Mitarbeiter der Gesundheitsämter. Die Beanstandungen werden von den Krankenhäusern eher akzeptiert, da diese fachlich fundiert begründet vorgebracht werden. Viele Krankenhäuser nutzen die transparenten Kriterien zur kontinuierlichen Verbesserung ihres Hygienemenagements (über 60 aktive Teilnehmer an den Treffen). 5 Krankenhäuser haben das Siegel erreicht. Anmeldungen liegen vor. Es erfolgt ein gegenseitiger fachlicher Austausch zwischen Gesundheitsämtern und Krankenhäusern. Die Identifizierung und Bearbeitung von Ausbrüchen in Krankenhäusern ist besser vorbereitet und die Standards der Krankenhaushygienemangements wurden bei aktiven Teilnehmern erhöht.
Schlussfolgerung::
WIN-WIN Situation für das Krankenhaushygienemanagement und die Gesundheitsämter. Das Siegel ist durch den „Wettstreit“ der Siegelvergabe zwischen den Krankenhäusern geeignet, um Hygienemaßnahmen und hygienerelevante Investitionen eher umzusetzen. Das negativ belastete Thema: „Resistente Erreger“ kann für positive Öffentlichkeitsarbeit für die Krankenhäuser genutzt werden. Die Kriterien werden weiterentwickelt und die AG Krankenhaushygiene mit über 60 Teilnehmern tagt 4x pro Jahr, als wichtiges Gremium des MRE-Netzwerkes zur Infektionsprävention nososkomialer Infektionen in Berlin.
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Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.