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DOI: 10.1055/s-0037-1601589
Blutzuckerwerte bei Kindern mit präsymptomatischem Typ-1-Diabetes: Erfahrungsberichte aus der Fr1da Studie
Publication History
Publication Date:
05 May 2017 (online)
Im Rahmen der bayernweiten Fr1da Studie werden 100.000 Kinder im Alter von 2 – 5 Jahren auf das Vorliegen eines präsymptomatischen Typ-1-Diabetes untersucht. Die Diagnose Frühstadium Typ-1-Diabetes wird anhand immunologischer Kriterien gestellt (bestätigt positiver Nachweis von multiplen Beta-Zell-Autoantikörpern im Blut).
Bei 179 (0,33%) von 55.012 untersuchten Kindern wurde bisher ein Frühstadium Typ-1-Diabetes diagnostiziert. 13 dieser Kinder wiesen bereits einen manifesten Diabetes mit spontanem Blutzucker > 200 mg/dl auf. Bei 145 Kindern wurde ein OGTT durchgeführt. 6 dieser Kinder hatten einen manifesten Diabetes (120 min Blutzuckerwert ≥200 mg/dl), 9 Kinder eine gestörte Glukosetoleranz (120 min Blutzuckerwert 140 – 199 mg/dl) und ein Kind einen Nüchtern-Blutzucker ≥110 mg/dl. Außerdem lagen bei 2 Kindern Werte ≥200 mg/dl nach 30 – 90 min, bei normalen Nüchtern- und 120 min Blutzuckerwerten, vor. Der HbA1c der 18 Kinder mit auffälligem OGTT lag im Mittel bei 5,2% (Range: 4,5%-6,4%). Diese Kinder und Familien wurden engmaschig vom Studienteam betreut, mit Terminen im Diabeteszentrum im 3-monatlichen Intervall. Zudem wurden daheim regelmäßig die Nüchtern- und post-prandialen Blutzuckerwerte gemessen und jeweils mit den Studienbetreuern besprochen. Die Kinder wiesen dabei im Verlauf normale Nüchtern- aber häufig bereits erhöhte (> 140 mg/dl) post-prandiale Blutzuckerwerte auf. Nach wiederholt aufgetretenen post-prandialen Werten > 200 mg/dl wurde mit einer Insulintherapie im Diabeteszentrum begonnen.
Unsere Daten weisen darauf hin, dass insbesondere der post-prandiale Blutzuckerwert ein wertvoller klinischer Parameter in der präsymptomatischen Frühphase des Typ-1-Diabetes ist; Fallbeispiele werden präsentiert.
No conflict of interest has been declared by the author(s).