Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0037-1601544
Primäre Amyloidablagerung in der Mamma – ein Fallbericht
Publication History
Publication Date:
06 April 2017 (online)
Fragestellung:
Primäre Amyloidosen der Mamma sind im bioptischen Untersuchungsgut große Seltenheiten, die als periduktale perivaskuläre, im Fettgewebe lokalisierte noduläre und schmerzlose Ablagerungen vorkommen, bei denen es sich fast immer um AL-Amyloid handelt. Die Diagnosesicherung erfolgt durch Stanzbiopsie und hat eine gute Prognose. In sekundäre Amyloidosen im Rahmen einer System- oder Tumorerkrankung (z.B. Multiples Myelom, Mb. Hodgkin, rheumatische Erkrankungen) ist die Mamma in 50% der Fälle der Fälle einbezogen. Die sekundäre Amyloidose hat auch bei intensiver Behandlung (Zytostatika, Glukokortikoide) oft eine infauste Prognose.
Methodik:
Wir berichten über eine Patientin mit primärer Amyloidose der Mamma.
Ergebnisse:
Die 53-jährige prämenopausale Patientin stellte sich mit einem Tastbefund der Mamma rechts vor. Die Eigen- und Familienanamnese bezüglich einer systemischen Erkrankung oder Krebserkrankung war leer. Keine Medikamenteneinnahme. Sie selbst berichtet über seit 10 Jahren zunehmende Gelenkbeschwerden in den Finger- und Handgelenken. Sonografisch stellte sich in der Mamma rechts bei 1 – 2 Uhr ein vertikal ausgerichteter ovalärer 9 × 12 × 8 mm großer Herdbefund mit echoarmen Binnenstrukturen sowie einem dorsalen schmalen Schallschatten dar (BI-RADS 4a rechts, links BI-RADS 1, ACR 2 – 3 beiseits). Mammografisch war kein Korrelat in diesem Bereich zu sehen. Im Stanzbioptat war histologisch Brustdrüsengewebe mit Amyloidablagerungen nachweisbar (Kategorie B2). Es erfolgte die Mamma-DE nach Markierung. Das tumorfreie Mammaexzidat zeigte polarisationsoptisch in der Kongorotfärbung die für Amyloid typische Grün-Färbung des Gewebes. Amyloid vom Typ AA konnte immunhistologisch nicht nachgewiesen werden. Die weiterführende Diagnostik zur Abklärung einer sekundären Amyloidose (Rektumbiopsie, hämatologisches und rheumatologisches Labor) blieb ohne pathologischen Befund.
Schlussfolgerung:
Die lokalisierte primäre Amyloidose der Brust ist ein sehr seltener benigner Befund mit einer guten Prognose. Die Standardtherapie ist die lokale Exzision ohne weitere anschließende sytemische Therapie. Die Patienten sollten bezüglich einer späteren Manifestation einer sekundären Amyloidose nachbetreut werden.
No conflict of interest has been declared by the author(s).