Allgemeine Homöopathische Zeitung 2017; 262(02): 2-76
DOI: 10.1055/s-0037-1601143
Vorträge
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Homöopathie bei Kindern mit der genetischen Erkrankung Prader-Willi-Syndrom

S Kruse
1   Dr. von Hauner's Children's University Hospital, Integrative and Rehabilitative Pediatrics, Munich, Germany
,
I Fischer
1   Dr. von Hauner's Children's University Hospital, Integrative and Rehabilitative Pediatrics, Munich, Germany
,
M Dorcsi-Ulrich
2   Private Practice, Munich, Germany
,
J Rosenecker
1   Dr. von Hauner's Children's University Hospital, Integrative and Rehabilitative Pediatrics, Munich, Germany
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Publication History

Publication Date:
21 March 2017 (online)

 
 

    Hintergrund:

    Die Einzelmittelhomöopathie der Wiener Schule nach Mathias Dorcsi ist am Dr. von Hauner'schen Kinderspital der Universität München als komplementäre Therapieform gut akzeptiert. Kooperation findet mit vielen verschiedenen Abteilungen des Kinderkrankenhauses statt, wie mit der Neonatologie, Onkologie und Neurologie. Aufgrund guter Behandlungserfolge bei entwicklungsretardierten Kindern wählten wir das Prader-Willi-Syndrom zur Durchführung einer Beobachtungsstudie. Dieses Syndrom ist eine genetische Störung aufgrund einer Mikrodeletion am Gen 15. Es ist klinisch charakterisiert durch die Trias Zwergwuchs, Adipositas und Oligophrenie.

    Methodik:

    Wir führten eine prospektive Beobachtungsstudie mit 20 Kindern zwischen 7 Monaten und 16 Jahren durch. Passend zu dem jeweiligen Alter bildeten wir 3 Gruppen im Alter 7 Monate bis 3 Jahre, 8 – 12 Jahre und 13 – 16 Jahre. Wir verwendeten Fragebögen vor Beginn der Behandlung sowie 3, 6 und 12 Monate später, um die Reaktion auf die Therapie zu erfassen.

    Ergebnisse:

    Das Prader-Willi-Syndrom ist als Krankheit nicht so homogen, wie es in der Literatur beschrieben ist. Unter homöopathischer Therapie verbesserten sich 17 von 20 Kindern in verschiedenen Bereichen. Die besten Ergebnisse konnten nach Gabe von Calcium carbonicum in hoher Potenz und später als Q-Potenzen über einen längeren Zeitraum erzielt werden.

    Schlussfolgerung:

    Individuelle Einzelmittelhomöopathie zeigt gute Ergebnisse bei Kindern mit Prader-Willi-Syndrom als ein Beispiel für eine genetische Erkrankung.


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    No conflict of interest has been declared by the author(s).