Zielsetzung:
Evaluierung visueller und quantitativer Bildgebungsparameter im kontrastangehobenen
FDG PET/CT bei unbehandelten Großgefäßvaskulitis-Patienten hinsichtlich Interreader
Übereinstimmung und Korrelation mit Inflammationsmarkern.
Material und Methodik:
Durchführung einer retrospektiven Analyse von 17 Großgefäßvaskulitis-Patienten, die
vor Therapieeinleitung ein kontrastangehobenes FDG PET/CT erhielten und über Entzündungswerte
(CRP, BSG) verfügten. Zwei Radiologen werteten verblindet 7 Gefäßregionen pro Patient
aus (A. carotis, subclavia, axillaris, Aorta thorakalis und abdominalis, Ilakal- und
Beckengefäßachse). Die visuelle PET Analyse erfolgte nach Meller1 (Werte 0 – 3 je
nach FDG-Aufnahme im Gefäß im Verhältnis zur FDG-Aufnahme der Leber) bzw. für das
CT nach Hata2 (Werte 1 – 5, 1: Äste des Aortenbogens, 2: Aorta thorakalis, 3: Aorta
descendens und abdominalis 4: Aorta abdominalis 5: Aorta thorakalis und abdominalis).
Die quantitative PET-Evaluierung umfasste Quotienten aus SUVmax oder SUVavg des betroffenen
Gefäßabschnitts zur FDG-Aufnahme in Leber, rechten Vorhof und Vena jugularis interna.
Die quantitative CT Evaluierung wurde anhand der mittleren Gefäßwanddicke zum Gefäßdiameter
durchgeführt. 1Meller et al., EJNMMI. 2003, 2Hata et al., Int J Cardiol. 1996
Ergebnisse:
CRP-Werte korrelierten mit dem visuellen PET bei beiden Radiologen (ρ jeweils 0,640
und 0,541). Die höchste Korrelation zu Entzündungswerten wies das quantitative PET
bei Verwendung der Leber als Referenzgewebe auf (BSG ρ 0,681 und 0,652; CRP ρ 0,708
und 0,738). Zwischen Entzündungsparametern und visueller bzw. quantitativer CT-Auswertung
ergaben sich keine Korrelationen. Die Interreader Übereinstimmung variierte von K
0,341 (quantitative CT) bis zu K 0,826 (höchster SUVavg Gefäß/höchster SUVavg Leber).
Schlussfolgerungen:
Aufgrund der hohen Interreader Übereinstimmung und der starken Korrelation zu den
Entzündungswerten stellt das quantitative PET eine zuverlässige Methode zur Aktivitätsbeurteilung
der Großgefäßvaskulitis im Gegensatz zur CT-Bildgebung dar.