Keywords
Lebergröße - Leber-Perkussion - Kratzauskultation - Diagnostik
Es gibt zwei einfache Möglichkeiten, mit denen Sie ohne den Einsatz bildgebender Verfahren
die Größe der Leber bestimmen können: Die LEBER-PERKUSSION und die sogenannte KRATZAUSKULTATION.
Die Bestimmung der Lebergröße ist vor allem bei Verdacht auf Stauungsphänomene, Fettleber
oder zirrhotische Veränderung des Lebergewebes angezeigt. Eine ausführliche Anamnese,
Inspektion des Bauches sowie eine Leberpalpation sind zuvor vorzunehmen.
Perkussion der Leber
Wenn Sie die Lebergröße durch Perkussion bestimmen, machen Sie sich zunutze, dass
luftgefüllte Bereiche eher „sonor“ klingen. Durchführung: Für die Untersuchung muss der Oberkörper des Patienten entkleidet sein. Der Patient
liegt mit entspannter Bauchdecke auf der Untersuchungsliege. Dazu winkelt er die Beine
an und legt die Arme neben den Körper. Hilfreich sind eine Knierolle und ein Kopfkissen.
Legen Sie für die Perkussion den Plessimeter-Finger (Mitteloder Zeigefinger) überstreckt
auf den Thorax. Klopfen Sie mit der Fingerspitze des Mittel- oder Zeigefingers der
anderen Hand 1–2 Mal locker aus dem Handgelenk auf das Mittelglied des Plessimeter-Fingers.
Perkutieren Sie die Leber entlang einer gedachten Linie, die senkrecht durch die Mitte
des Schlüsselbeins in Richtung Becken verläuft, der sogenannten Medioklavicularlinie.
Eine gesunde Leber nimmt in diesem Bereich etwa 7–12 cm Raum ein. Beginnen Sie mit
der Perkussion oberhalb der vermuteten oberen Lebergrenze. Perkutieren Sie nun engmaschig,
also in geringen Abständen, in Richtung Becken. Beurteilung: Das dichte Lebergewebe erkennen Sie am hyposonoren Klopfschall, dem sogenannten Schenkelschall.
Dieser hebt sich nach oben gegen den sonoren Klopfschall der Lungen und nach unten
gegen den normalerweise sonoren Klopfschall des Darmes ab. Die Veränderung des Klopfschalls
zeigt also sowohl die obere als auch die untere Lebergrenze an.
Abb. 1 Man perkutiert die Leber entlang der Medioklavicularlinie.
Abb. 2 Perkutiert wird in geringen Abständen in Richtung Becken.
Abb. 3 Bei der Kratzauskultation kratzt man mit einem Spatel in geringen Abständen
kräftig entlang der Medioklavikularlinie in Richtung Becken.
Abb. 4 Oberhalb der Leber ist das Kratzen nicht oder nur sehr leise zu hören, über
der Leber sehr deutlich. Jenseits der unteren Lebergrenze wird das Kratzgeräusch allmählich
leiser.
Kratzauskultation
Durchführung: Für die Kratzauskultation der Leber setzen Sie das Stethoskop an der Stelle auf die
Bauchwand, wo Sie Lebergewebe vermuten. Am ehesten also am unteren rechten Rippenbogen.
Setzen Sie einen Holzspatel oberhalb der vermuteten oberen Lebergrenze auf. Kratzen
Sie mit kleinen Bewegungen und in geringen Abständen kräftig entlang der Medioklavikularlinie
in Richtung Becken.
Beurteilung: Sobald Sie mit dem Spatel über Lebergewebe sind, überträgt das Stethoskop das Kratzgeräusch.
Das bedeutet: Oberhalb der Leber hören Sie das Kratzen nicht oder nur sehr leise,
über der Leber hören Sie es sehr deutlich. Jenseits der unteren Lebergrenze wird das
Kratzgeräusch dann allmählich leiser bis es nicht mehr zu hören ist. Das Auftauchen
beziehungsweise das Verschwinden des Kratzgeräusches zeigt die Lebergrenzen an.
Grafiken: © Hufeland-Schule Senden/HeilpraktikerLernZentrum.de
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http://dx.doi.org/10.1055/s-0037-1599809