Einleitung:
Pneumocystis-jirovecii-Pneumonie (PjP) gehört zu den häufigsten opportunistischen
Infektionen unter Immunsuppression. Klassischerweise zeichnet sich die Erkrankung
CT-morphologisch durch bilaterale diffuse Milchglasinfiltrate aus. Wir stellen hier
den Fall einer PjP vor, bei dem sie sich in Form multipler, teilweise einschmelzenderpulmonaler
Herdepräsentierte.
Fallpräsentation:
Ein 56-jähriger Patient stellte sich mit Husten, Belastungsdyspnoe und subfebrilen
Temperaturen vor. Bei dem Patienten wurde im Februar 2013 eine orthotope Herztransplantation
durchgeführt. Anamnestisch ist ein MALT-Lymphom in Remission bekannt. Das CT-Thorax
zeigte multiple, bis 4 cm große, zum Teil einschmelzende bipulmonale Herde ohne Milchglastrübungen,
Lymphadenopathie oder Ergussbildung. Der Befund sprach in erster Linie für ein malignes
Geschehen. Eine bronchoalveoläre Lavage sowie zweifache transthorakale Stanzbiopsien
ergaben sowohl histopathologisch als auch mikrobiologisch keinen richtungsweisenden
Befund. Zur endgültigen Diagnosesicherung erfolgte eine Thorakotomie mit Resektion
eines Herdes im linken Unterlappen. Die übliche Aufarbeitung des Materials mittels
Grocott-Färbung wies keine Pilze nach. Histologisch kam eine spindelzellige Läsion
mit amorphen Arealen zur Darstellung. Die FISH-Analyse wies auf einen Befalls von
Pneumocystis jirovecii hin, der schließlich in der PCR bestätigt wurde.
Zusammenfassung:
Bei immunsupprimierten Patienten muss differentialdiagnostisch auch bei multiplen
pulmonalen Herden an eine PjP gedacht werden.