Hintergrund:
Pulmonal-arterielle Hypertonie (PAH) als auch chronisch-thromboembolische pulmonale
Hypertonie (CTEPH) werden häufig spät diagnostiziert. Es ist unklar, inwiefern Komorbiditäten
mit ähnlicher Symptomatik hierzu beitragen. Zwar existieren Daten zur Häufigkeit obstruktiver
Atemwegserkrankungen bei Patienten mit idiopathischer PAH, nicht aber zur Häufigkeit
von pulmonaler Hypertonie bei Patienten mit Asthma.
Methodik:
PUVADA-Projekt. Prospektive Kohortenstudie. Vorläufige Analyse von Patienten ≥18 Jahren
mit Vordiagnose Asthma und persistierende Beschwerden mittels Blutbild, Lungenfunktion,
Spiroergometrie, Echokardiografie sowie Auswertung weiterführender Untersuchungen
inklusive Rechtsherzkatheter und Bildgebung.
Ergebnisse:
Bei Patienten mit bestätigter und widerlegter Asthmadiagnose fanden sich eine hohe
Symptomlast und Einschränkung der Lebensqualität. Nur 34/116 Patienten zeigten eine
ventilatorische Limitierung der Belastbarkeit. 13/116 Patienten zeigten eine Gasaustauschstörung
und 14/116 Zeichen einer gestörten pulmonalen Perfusion. Es fanden sich zahlreiche
Komorbiditäten. In 39,7% ließ sich die persistierende Symptomatik durch diese erklären
(Tabelle).
Krankheit/Zustand*
|
N
|
%
|
PH gesamt
|
8
|
6,8
|
PAH
|
4
|
3,4
|
PH III
|
2
|
1,7
|
CTEPH
|
2
|
1,7
|
CTED
|
4
|
3,4
|
*PAP-Anstieg Belastung > 3 x HZV (l/min)
|
4
|
3,4
|
*PAP/Borderline
|
1
|
0,9
|
*PAP/Borderline mit PAP-Anstieg Belastung > 3 x HZV (l/min)
|
1
|
0,9
|
Systolische Herzinsuffizienz
|
1
|
0,9
|
HFpEF gesamt
|
4
|
3,4
|
Arterielle Hypertonie
|
1
|
0,9
|
Herzrhythmusstörungen
|
1
|
0,9
|
Herzklappenerkrankungen gesamt
|
4
|
3,4
|
Aortenstenose
|
1
|
0,9
|
Mitralinsuffizienz
|
2
|
1,7
|
COPD
|
2
|
1,7
|
Atempumpeninsuffizienz
|
4
|
3,4
|
Lungen-Ca
|
1
|
0,9
|
Anämie
|
1
|
0,9
|
Vocal Chord Dysfunction
|
2
|
1,7
|
Zwerchfellparese
|
2
|
1,7
|
GERD
|
1
|
0,9
|
Bronchiolitis
|
1
|
0,9
|
Keine Erklärung durch Komorbidität
|
70
|
60,3
|
Folgerung:
Bei Patienten mit vordiagnostiziertem Asthma und persistierenden Beschwerden sollte
auch aktiv nach Komorbiditäten als Ursache der Beschwerden gesucht und auch das Vorliegen
einer PAH und CTEPH als mögliche Beschwerdeursache bedacht werden.