ZWR - Das Deutsche Zahnärzteblatt 2015; 124(10): 458-461
DOI: 10.1055/s-0035-1564189
Fortbildung – Chirurgie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Koronektomie (intentionelle chirurgische Teilentfernung unterer Weisheitszähne) – Ein Update

Authors

  • H. U. Brauer

    1   Lörrach
  • R. A. Green

    2   Stoney Creek
  • J. Arnold

    1   Lörrach
  • D. J. Wilson

    3   Thunder Bay, CAN
  • B. R. Pynn

    3   Thunder Bay, CAN
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Publication History

Publication Date:
28 October 2015 (online)

Die Möglichkeit der partiellen Entfernung der Unterkiefer-Weisheitszähne als Koronektomie (Synonym: intentionelle chirurgische Teilentfernung) bei enger Lagebeziehung zum Mandibularkanal wurde 1989 von Knutsson et al. als konservative Technik zum Schutz des Nervus alveolaris inferior beschrieben und war in Deutschland lange Zeit weitgehend unbeachtet [1]. Durch die Aufnahme des chirurgischen Konzepts der Koronektomie in die aktuelle AWMF-Leitlinie zur operativen Weisheitszahnentfernung sowie durch die flächendeckende Verbreitung der dentalen digitalen Volumentomografie erlebt dieses Verfahren innerhalb der evidenzbasierten Zahnmedizin derzeit eine Renaissance.

Die Koronektomie stellt dabei selbstverständlich kein beliebiges Verfahren zur eleganten Entledigung schwieriger Weisheitszähne dar, sondern ist eine, speziell nach Auswertung einer digitalen Volumentomografie, rational begründete, vertretbare Therapieentscheidung für seltene Ausnahmefälle.