Diabetes aktuell 2015; 13(05): 233
DOI: 10.1055/s-0035-1563642
Forum der Industrie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Moderne Technologien – Personalisiertes Diabetes Management mit moderner IT

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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
07. September 2015 (online)

 

    Eine optimale Blutzuckerkontrolle und eine nachhaltige Vermeidung von Hypoglykämien erfordert die Berücksichtigung verschiedener komplexer Einflussfaktoren. Nur wenn die aktuelle Stoffwechselsituation analysiert werden könne, sei eine aktive Stoffwechselführung und eine rechtzeitige Therapie-Eskalation möglich, berichtete Prof. Stephan Jacob, Villingen-Schwenningen. Engmaschige Qualitätskontrollen für Labors, gründliche Schulungen der Patienten und der Einsatz qualitätsgesicherter Messgeräte seien wesentliche Voraussetzungen dafür, dass die Patienten-generierten Daten verlässlich seien.

    Für das personalisiert Diabetes-Management seien die Möglichkeiten der neuen Technologie unverzichtbar, so Dr. Andreas Reichel, Dresden. Innovative, IT-basierte Blutzuckermesssysteme hätten die Diabetestherapie sowohl für den Arzt als auch für den Patienten deutlich vereinfacht. Als Beispiel für eine erfolgreiche technische Innovation in der Diabetes-Therapie nannte Reichl das interaktive Diabetes-Management-System (Accu-Chek® Aviva Connect) bestehend aus 3 Komponenten: einem Blutzuckermessgerät, einer App mit Bolusrechner und einer Online-Plattform für Telemonitoring. Neben einer zuverlässigen, strukturierten Messung des Glukose-Tagesprofils ermögliche das System auch eine stärkere Vernetzung von Arzt und Patient und damit eine Verbesserung von Daten-Monitoring und -austausch. Einen besonderen Vorteil sieht Reichel in der elektronischen Tagebuch-Funktion der App.

    Die prospektive, randomisierte Studie ACCRUES mit insgesamt 111 Patienten mit Typ-1- und Typ-2-Diabetes untersucht, inwieweit das Software-gestützte Diabetes-Management-System im Vergleich zu handschriftlichen Tagebüchern eine exakte Aufzeichnungen und Entscheidungen über die zu injizierenden Insulindosen gewährleisten kann. Aktuelle Ergebnisse der Studie belegen, dass die Mehrheit der Studienteilnehmer die Software-Berichte den manuellen Eingaben vorzogen. Außerdem führte der Einsatz des elektronischen Tagebuchs im Vergleich zu dem konventionellen zu signifikant mehr richtigen Antworten und auch zu schnelleren Antworten (je p < 0,0001).

    Außerdem, so Reichel, habe sich gezeigt, dass die Anwendung des Blutzuckermesssystems mit integriertem Bolusrechner im Vergleich zu einer manuellen Berechnung der erforderlichen Insulindosis mit einer besseren glykämischen Kontrolle und einer verminderten Angst vor Hypoglykämien assoziiert ist.

    Abdol A. Ameri, Weidenstetten

    Quelle: Symposium „Diabetestherapie connected – Insulineinstellung 2.0 durch Personali-siertes Diabetes Management", Berlin, 13. Mai 2015. Veranstalter: Roche Diagnostics


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