Klinische Neurophysiologie 2015; 46(03): 157
DOI: 10.1055/s-0035-1554717
Buchbesprechung
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Focal Peripheral Neuropathies

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Publication Date:
01 October 2015 (online)

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Das Buch ist im Taschenbuchformat mit flexiblem Einband erschienen. Obwohl es aus der Feder deutscher Autoren stammt, ist es in englischer Sprache abgefasst, da eine internationale Leserschaft angesprochen werden soll. Die Autoren sind Experten für periphere Nervenschädigungen. Das Buch vereinigt somit jahrzehntelange persönliche klinische Erfahrung mit dem aktuellen Stand der Literatur bzw. dem Stand der Kunst.

Wesentliche Kapitel sind die Anatomie des peripheren Nervensystems, die Pathophysiologie von Nervenschädigungen sowie die klinische Präsentation. Ein besonders herauszustreichendes Kapitel ist die Bildgebung peripherer Nerven, insbesondere der moderne, hochauflösende Ultraschall und die Kernspin-Neurografie. Danach kommen Grundlagen der chirurgischen Therapie zur Sprache, bevor einzelne typische Engpasssyndrome an der oberen und unteren Extremität sehr intensiv und anschaulich besprochen werden. Es folgen generalisierte bzw. multifokale Nervenschädigungen, hier auch die genetischen Neuropathien, die multifokale motorische Neuropathie und die typischen Motoneuronerkrankungen. Am Ende werden noch einmal besonders Nerventraumata, die wenig bekannten und häufig übersehenden Nerventorsionen, Nerventumoren und einige seltenere, zum Teil tumorvortäuschende Nervenschädigungen wie die Lepra besprochen.

Das Buch liest sich sehr angenehm, wobei das Verständnis durch eine hervorragende Bebilderung gefördert wird. Die Gliederung ist übersichtlich, die angebotene Literatur ist aktuell, das Sachwortverzeichnis am Ende hilft das schnelle Auffinden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass dieses Buch den modernen Stand des Wissens zu peripheren Nervenschädigungen in gut strukturierter Weise vorstellt und als besondere Highlights das Nervenimaging und die chirurgische Versorgung von Nervenschäden herausstellt. Es kann Neurologen, Neurochirurgen, plastischen Chirurgen und verwandten Disziplinen empfohlen werden sowohl in der Ausbildung wie auch in der fachärztlichen Tätigkeit. Die englische Sprache wie auch der Preis von knapp 54 € sollten dabei kein Hindernis darstellen.

Reinhard Dengler, Hannover