Für seine hohe Expertise auf dem Gebiet des Ultraschalls zeichnete die Deutsche Gesellschaft
für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) im August das Uniklinikum Münster als „Interdisziplinäres
Ultraschall-Zentrum“ aus. In seinen bereits Ultraschall-zertifizierten Abteilungen
Anästhesiologie, Pränatalmedizin und Geburtshilfe sowie Kardiologie hat die Klinik
nun die Weiterbildungskompetenz erreicht und ist damit das 1. DEGUM-zertifizierte
Zentrum in Deutschland. Bundesweit sind derzeit 57 medizinische Abteilungen sowie
über 4 000 Ärzte DEGUM-zertifiziert.
Vertreter der DEGUM (Bildmitte) überreichen die Urkunde am 18. August 2015 offiziell
an die Vertreter des UKM. Von links nach rechts: Prof. Dr. med. Johannes Waltenberger
(Leiter Department für Kardiologie und Angiologie), Prof. Dr. med. Norbert Roeder
(Ärztlicher Direktor UKM), Prof. Dr. med. Jörg Stypmann (Department für Kardiologie
und Angiologie, DEGUM Kursleiter [Echokardiografie] Stufe III), Prof. Dr. med. Dirk
Becker (DEGUM Präsident), Marion Schapheer-Risse (DEGUM Geschäftsstellenleitung),
Prof. Dr. med. Peter Jecker (DEGUM Sekretär), Prof. Dr. med. Dr. h. c. Hugo Van Aken
(Direktor Klinik für Anästhesiologie), Dr. med. Thomas Ermert (Klinik für Anästhesiologie,
DEGUM Kursleiter [Anästhesiologie] Stufe II), Dr. med. Ralf Schmitz (Klinik für Frauenheilkunde
und Geburtshilfe, DEGUM Stufe II [Gynäkologie u. Geburtshilfe]) (Bildquelle: Universitätsklinikum
Münster).
Die Sonografie ist das am häufigsten angewandte Bildgebungsverfahren in der Medizin.
Umso wichtiger ist eine professionelle und zuverlässige Anwendung dieses Verfahrens.
„Die Wertigkeit der Ultraschallbefunde hängt wesentlich von der Erfahrung des Untersuchers
ab“, erklärt Professor Dr. med. Dirk Becker, Präsident der DEGUM. „Wir setzen uns
daher intensiv dafür ein, dass in Praxen, Kliniken und medizinischen Zentren die Ultraschallanwender
hochqualifiziert und auf dem neuesten Stand der Technik und Diagnostik sind.“ Diesen
Qualitätsanspruch erfüllt das Uniklinikum Münster (UKM), da es flächendeckend über
sehr gut ausgebildetes Personal und moderne Ultraschallgeräte verfügt. Daher erhielt
das UKM als deutschlandweit 1. Klinik die Auszeichnung der DEGUM als Interdisziplinäres
Ultraschall-Zentrum. Die offizielle Zertifikatsübergabe fand am 19. August 2015 am
Uniklinikum Münster statt. Die DEGUM war vertreten durch ihren Präsidenten Professor
Dr. med. Dirk Becker, Vorstandsmitglied Professor Dr. med. Peter Jecker sowie Geschäftsstellenleiterin
Marion Schapheer-Risse. Sie überreichten die Urkunde feierlich an die Vertreter der
aktuell zertifizierten Abteilungen des UKM (Foto).
Das UKM hat sich in den Bereichen Anästhesiologie, Pränatalmedizin und Geburtshilfe
sowie Kardiologie von der DEGUM prüfen und zertifizieren lassen. Es ist damit gleichzeitig
auch Weiterbildungszentrum für die Ultraschall-Ausbildung anderer Ärzte. „Wir freuen
uns, dass das UKM sich auf dem Gebiet des Ultraschalls weiter zertifiziert hat und
damit die Versorgungsqualität in Deutschland verbessert. Wir hoffen, dass nun weitere
Kliniken nachziehen und die Ausbildung auf einem ähnlich hohen Standard wie die Uniklinik
Münster interdisziplinär durchführen“, erläutert Becker, Chefarzt Innere Medizin / Gastroenterologie
am Krankenhaus Agatharied im bayerischen Hausham.
In den vergangenen 20 Jahren hat sich die Sonografie-Technik enorm weiterentwickelt
und verfügt über ein großes Potenzial. „Leider hinkt jedoch die flächendeckende gute
Ausbildung und eine hochwertige Geräteausstattung vielfach hinterher“, kritisiert
Becker. So sei beispielsweise die Sonografie und Kontrastmittel-Sonografie in der
Hand erfahrener Anwender die beste und schonendste Methode in der Früherkennung von
Leberkrebs. Habe der Anwender wenig Ultraschall-Erfahrung, sind andere und teurere
Untersuchungsmethoden für den Patienten notwendig. „An diesem Beispiel zeigt sich,
dass die Versorgung der Patienten leidet, wenn die fachliche Qualifikation und eine
hochwertige Technologie nicht ausgeschöpft werden“, bedauert Becker. „Denn eine hochqualifizierte
Ultraschalluntersuchung ist komplex und erfordert eine gute Ausbildung. Die Zeche
für die anderen, wesentlich teureren Untersuchungen zahlt in diesen Fällen dann stillschweigend
die Versichertengemeinschaft.“ Die DEGUM fördert daher die Fort- und Weiterbildung
von Ultraschallanwendern und zeichnet Zentren und Abteilungen aus, die den Qualitätsanforderungen
der DEGUM entsprechen. Ärzten bescheinigt die Fachgesellschaft eine entsprechende
Qualifikation mit einem Zertifikat der Stufen I bis III.