Ultraschall Med 2015; 36(04): 405-408
DOI: 10.1055/s-0035-1552140
ÖGUM-Mitteilungen
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Erweiterte Vorstandssitzung der ÖGUM

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Publication Date:
04 August 2015 (online)

 

    Am Samstag, 30.05.2015, fand in Elixhausen bei Salzburg die erweiterte Vorstandsitzung von ÖGUM-Vorstand und ÖGUM-Arbeitskreisleitern und -Stellvertretern statt, wo intensiv, wie unten stehend zusammengefasst, gearbeitet wurde (das vollständige Protokoll finden Sie auch hinter unserem Member-Login).

    An dieser Stelle möchte ich mich herzlich für das Engagement jedes Einzelnen für seinen Arbeitskreis bedanken:

    • Assoz. Prof. PD Dr. Philipp Klaritsch, Medizinische Universität Graz

    • Univ. Prof. Dr. Barbara Pertl, Privatklinik Graz Ragnitz

    • Univ. Prof. Dr. Erich Hafner, SMZ OST Wien

    • Univ. Prof. Dr. Horst Steiner, praenamed Salzburg

    • Dr. Stefan Meng, SMZ SÜD / Kaiser Franz Josef Spital Wien

    • OA Dr. Thomas Ybinger, SMZ SÜD / Kaiser Franz Josef Spital Wien

    • Univ. Doz. Dr. Georg Zettinig, Schilddrüsenpraxis Josefstadt Wien

    • OA Dr. Rainer Mathies, LKH Feldkirch

    • OA Dr. Martin Daniaux Universitätsklinik für Radiodiagnostik Innsbruck

    • Dr. Kurt Somavilla, Ordination für Allgemeinmedizin Fulpmes

    • PD Dr. Michael Mitterberger, Salzburger Landeskliniken / Univ. Klinik für Urologie u. Andrologie

    • PD Dr. Doris Lieba-Samal, Medizinische Universität Wien / Univ. Klinik für Neurologie

    • Prim. Doz. Dr. Hermann Kathrein, Bezirkskrankenhaus Schwaz

    • OA Dr. Christian Weismann, Univ. Inst. für Radiologie Salzburg

    • Dr. Gustav Huber, Echokardiografie-Labor SMZ OST Wien

    • Ass. Prof. Dr. Christian Kollmann, MedUni Wien / Zentrum für Medizinische Physik & Biomedizinische Technik

    • Ass. Dr. Peter Zechner, LKH Graz West

    • ÖGUM Office: Beate Kasperak und Verena Schoiswohl

    Folgendes wurde wie hier zusammengefasst bearbeitet:

    1. Vorstellung und Pläne der
      Arbeitskreise

      Die Aufgaben der ÖGUM-Arbeitskreise werden zusammengefasst:
      Die Zertifizierungsrichtlinien sollen einheitlich auf der Website präsentiert und so gut wie möglich mit den Richtlinien der Schwesterngesellschaften abgeglichen werden.
      Die Kommunikation zwischen den Mitgliedern der Arbeitskreise ist wichtig, auch in Hinblick auf das Dreiländertreffen 2017 in Linz.
      Eine verbesserte Zusammenarbeit der Arbeitskreise mit den Landesgruppen der ÖGUM soll angestrebt werden, wie zum Beispiel lokale Fortbildungsveranstaltungen oder wie die Landesgruppe Wien, die im Rahmen einer Fortbildungsveranstaltung auch das, laut den Statuten geforderte, jährliche Treffen der Landesgruppe veranstaltet. Für die Neuwahl der Arbeitskreisleiter und deren Stellvertreter, die alle 3 Jahre stattfinden muss, bietet sich 2017 das Dreiländertreffen in Linz an.

    2. Die Kriterien zur Erlangung der Stufenqualifikation sollen einheitlich von den Arbeitskreisen übernommen werden, eine homogene Formulierung auf der Website wird für September 2015 vorbereitet. Die Grundlagen hierfür sind vorläufig:
      Stufe I:
      -300–500 unter Supervision durchgeführte Untersuchungen, davon 25% pathologisch
      - Absolvierung von Kursen, 40–44 Stunden
      - final teaching
      Stufe II:
      - mindestens 4-jährige aktive Ultraschalldiagnostik
      - nach 2 Jahren Stufe I
      - mind. 2000 unter Supervision durchgeführte Untersuchungen, davon 25% pathologisch
      - eigene Untersuchungsfrequenz von mindestens 500 Patienten pro Jahr
      - 10 DFP / Jahr
      Stufe III:
      - mindestens 6-jährige aktive Ultraschalldiagnostik
      - nach 2 Jahren Stufe II
      - Insgesamt mindestens 5000 eigenverantwortlich sonografisch untersuchte Patienten
      - jährlich mindestens 500 eigenverantwortlich sonografisch untersuchte Patienten
      - Mindestens 10 wissenschaftliche Beiträge, davon mindestens 3 in begutachteter (Peer-Reviewed) Zeitschrift
      - regelmäßige Ultraschallbesprechungen in der Klinik (entfällt bei Tätigkeit in Praxis)
      - aktive Mitarbeit bei ÖGUM (SGUM / DEGUM)-Kursen als Tutor - Fachgespräch im Vorstand
      Rezertifizierung:
      - Rezertifizierung alle 5 Jahre - pro Jahr mind. 10 CME-äquivalente Punkte durch sonografische
      Fortbildungsveranstaltungen (inkl. 3-Ländertreffen, eigene Sonografie-Veranstaltungen o.ä.)
      - jährlich 400–500 eigenverantwortlich sonografisch untersuchte Patienten
      A. Klauser weist darauf hin, dass die Arbeitskreise auch als Bindeglied zwischen Ärztekammer bzw. den Fachgesellschaften fungieren.
      Gynäkologie und Geburtshilfe
      E. Hafner berichtet über das von B. Pertl, M. Schmid und M. Speicher erstellte Positionspapier über die Einführung des „Nicht-Invasiven pränatalen Trisomie-Tests (NIPT) zur Analyse der zellfreien DNA (cfDNA) im mütterlichen Blut zum Screening für fetale Aneuploidie“.
      P. Klaritsch hat einheitliche Richtlinien für die Durchführung der Stufe-II-Prüfung erstellt, die an die DEGUM angelehnt sind. Jede Prüfung wird in Zukunft protokolliert. E. Hafner merkt an, dass der gynäkologische Ultraschall neben der Pränataldiagnostik oftmals in Vergessenheit gerät, obwohl man zunehmend in der Lage ist, bösartige Erkrankungen rechtzeitig mit dem Ultraschall zu entdecken bzw. risikoreiche Operationen zu vermeiden.
      Die Kollegen C. Brezinka und G. Hudelist sind in diesem Bereich sehr engagiert. Aus diesem Grund wird der Arbeitskreis Gynäkologie und Geburtshilfe um die Arbeitsgruppe Gynäkologischer Ultraschall erweitert. In Zukunft sollen auch gynäkologische Seminare veranstaltet werden.
      Kopf / Hals
      G. Zettinig weist auf die unterschiedlichen Fachgruppen und Zugänge der Kollegen hin, im Gegensatz zu Deutschland und der Schweiz, wo vorwiegend HNO-Ärzte den Ultraschall durchführen. Das Kurskonzept wird an Deutschland und der Schweiz angelehnt werden.
      Des Weiteren ist eine Zusammenarbeit mit der HNO-Gesellschaft und der ÖGES (Österr. Gesellschaft für Endokrinologie und Stoffwechsel) angedacht.
      Echokardiografie
      G. Huber stellt sich und die Aufgaben, Projekte und Pläne der Arbeitsgruppe Echokardiografie in der Österreichischen Kardiologischen Gesellschaft vor.
      A. Klauser fragt, ob es einen Schulterschluss zur ÖGUM, beispielsweise mit dem Arbeitskreis Notfallsonografie, gibt.
      G. Huber antwortet, dass die ÖGUM in diesem Bereich bzw. auch für die Verrechenbarkeit im niedergelassenen Bereich sehr wichtig ist. Trotzdem ist die Echokardiografie fest an der Schiene der Österreichischen Kardiologischen Gesellschaft verhaftet.
      H. Kathrein wünscht sich mehr Kardiologie-Vorträge an den Dreiländertreffen, die unter anderem auch Allgemeininternisten interessieren würden.
      Gefäßsonografie
      R. Mathies weist darauf hin, dass bis jetzt noch keine Richtlinien definiert wurden. Diese sollen in nächster Zeit, eng angelehnt an das Mehrstufenkonzept der DEGUM mit Grund- und Refresherkursen, erarbeitet werden. Die Zusammenarbeit mit der deutschen und schweizerischen Gesellschaft, auch in Hinblick auf das Dreiländertreffen, funktioniert sehr gut.
      Mammasonografie
      C. Weismann informiert darüber, dass die Richtlinien mit der DEGUM einheitlich sind.
      Die Zusammenarbeit auf nationaler und internationaler Ebene funktioniert sehr gut. Kurse, Projekte und Publikationen wurden betreut. M. Daniaux war auch als Tutor am ECR tätig.
      C. Weismann schlägt vor, die Liste der Stufeninhaber an das Design der DEGUM-Website anzulehnen, dadurch könnte auch das Interesse gelistet zu werden, steigen. Des Weiteren ist ein Arbeitskreisaufnahmeblatt, wie es auch auf der DEGUM-Website zu finden ist, zu empfehlen.
      Technik
      C. Kollmann berichtet darüber, dass die Grundlagen- und Qualitätssicherung mehr Bedeutung erlangt. Weitere Themen dieses Arbeitskreises sind die Einbindung der studentischen Aktivitäten in die ÖGUM, die Geräte-Weißliste und das Schallkopf-Klassifizierungsschema, dessen Richtlinien auf der Website veröffentlich wurden.
      Es kommt leider immer wieder vor, dass die oberflächlichen Folien der Schallköpfe oft schon bis zur Hälfte abgelöst sind, aber trotzdem weitergeschallt wird. Dies stellt ein großes sicherheitstechnisches Problem dar. H. Steiner schlägt vor, dass diese Richtlinien auch an die ÖGUM-Mitglieder weitergeleitet werden.
      Nervensonografie
      D. Lieba-Samal stellt den neu gegründeten Arbeitskreis vor und berichtet über das große vorhandene Interesse.
      Die Richtlinien werden erarbeitet und eng an das deutsche Konzept angelehnt und bald auf der Website ersichtlich sein.
      Abdomen
      T. Ybinger berichtet, dass die Website kontrolliert und mit den Richtlinien der Schwesterngesellschaften verglichen wurde. Die Einbindung der studentischen Aktivitäten ist ein wichtiges Thema, da viele Studenten an der Abdomensonografie interessiert sind.
      T. Ybinger weist auf die Methoden CEUS und Elastografie hin und möchte die Website mit den Guidelines der EFSUMB verlinken. Des Weiteren ist angedacht, fachspezifische Literatur und Empfehlungen auf die Website zu geben. H. Steiner weist auf die Notwendigkeit hin, Mitglieder in diesen Arbeitskreis zu integrieren.
      Allgemeinmedizin
      K. Somavilla berichtet, dass der Arbeitskreis auch am Dreiländertreffen in Innsbruck und am Allgemeinmedizinerkongress „STAFAM“ in Graz vertreten war. Dort wurden Notfallseminare gemeinsam mit G. Mathis veranstaltet, die sehr guten Zuspruch erhielten und gut besucht waren.
      K. Somavilla weist darauf hin, dass die Allgemeinmedizin kein eigenes Curriculum besitzt. Mit dem Basiskurs Notfallmedizin kann man aufbauen und sich in den Bereichen Abdomen, Gefäße und Schilddrüse zertifizieren lassen.
      Die Honorierung ist in Österreich noch nicht einheitlich gelöst. In Tirol und Vorarlberg wird die Abdomensonografie honoriert, in den anderen Teilen Österreichs noch nicht.
      Urosonografie
      M. Mitterberger berichtet über die Pläne im Arbeitskreis Urosonografie. Es sei sehr wichtig, Kollegen zu motivieren und zu integrieren. Weitere Pläne sind, Standards für urologische Organsysteme mit standardisierten Befundungen nach amerikanischem Vorbild zu erarbeiten. Des Weiteren ist es wichtig, Kontrastmittel und Elastografie zu etablieren, und eine bessere Korrelation zwischen Ultraschall und der Histopathologie zu erreichen.
      Notfallsonografie
      P. Zechner berichtet über eine deutliche gesteigerte Nachfrage an Notfallsonografie-Kursen, die auch auf die Zunahme der Zentralnotaufnahmen in Österreich zurückzuführen ist.
      An den Universitäten in Wien, Graz und Innsbruck nimmt die Aktivität mit Sono4You zu. EFAST- bzw. fokussierte Echokardiografie-Kurse werden hier angeboten. Es gibt auch eine Summerschool an der Universitätsklinik in Graz, die Basiskurse im Bereich der Notfallsonografie anbietet. Ziel ist es, diese Kurse ÖGUM-zertifizieren zu lassen. A. Klauser sagt, dass die ÖGUM dieses Vorhaben unterstützt und weist auf die Notwendigkeit eines ÖGUM-Kursleiters hin.

    3. Mitteilungen für die Zeitschrift „Ultraschall in der Medizin“
      C. Kollmann weist darauf hin, dass der ÖGUM-Seiten zur Verfügung stehen, für Beiträge zu verschiedensten Aktivitäten im Rahmen der ÖGUM, wozu Beiträge herzlich willkommen sind und direkt zur Durchsicht an christian.kollmann@meduniwien.ac.at gesendet werden können.

    4. Studentenaktivitäten an DLT / ÖGUM / Prozedere studentische Workshop-Angebote
      S. Meng präsentiert eine mögliche einheitliche Struktur der studentischen Ultraschallkurse bzw. wie eine Qualitätssicherung bei studentischen peer to peer-Kursen gewährleistet werden könnte.
      Studentenkurse, die von Sono4You auch an den Dreiländertreffen durchgeführt werden, benötigen einen Studenten-Kurstutor der von der ÖGUM qualifiziert bzw. geprüft wurde.
      Diese Studenten-Kurstutoren müssen eine Prüfung vor der ÖGUM ablegen. Es müssen genaue Kriterien erstellt werden, die diese Tutoren erfüllen müssen.
      Das Basiswissen bzw. die Grundkenntnisse müssen genauestens überprüft werden.
      Frage ist, wer von den Arbeitskreisen diese Prüfung vornehmen könnte.
      Wichtig ist, dass das Basiswissen adäquat vermittelt wird.
      Sono4You hat in Österreich momentan ca. 10–20 Tutoren, die von der ÖGUM hinsichtlich Schulung und Basiskurs unterstützt werden sollen.

    5. ÖGUM-Website
      C. Kollman stellt die Statistik bezüglich der Zugriffe der ÖGUM-Website vor. Jährlich sind ca. 90 000 Besuche zu verzeichnen. Der Kurskalender, die Arbeitskreise Abdomen und Gynäkologie, die Stufeninhaber und Kursleiter werden am häufigsten von den Besuchern der Website aufgerufen. Der Mitgliederbereich wird in der nächsten Zeit unter anderem mit einer interaktiven Fallsammlung von S. Meng erweitert.

    6. Einteilung der Ultraschallgeräte in 3 Stufen: Basis-, Prädikats- und High-End-Geräte
      Die Geräte-Weißliste enthält Ultraschall-Diagnostikgeräte, für die ein vollständiges Service von den Herstellern garantiert wird. Es handelt sich hier nicht nur um Neugeräte, sondern auch um Geräte, für die noch eine Ersatzteil-Lieferung gewährleistet wird (Wartungsende allgemein nach 10 Jahren).
      C. Kollmann schlägt vor, dass die die Arbeitskreise die Mindesterfordernisse der Ultraschallgeräte innerhalb der ÖGUM definieren könnten.

    Dieses eintägige Arbeitskreistreffen war getragen von frischem Wind und einem konstruktiven interdisziplinären Miteinander. Die Themen werden im Herbst finalisiert, inzwischen wünschen wir uns allen einen erholsamen Sommer,

    herzlich Andrea Klauser; Innsbruck am 15.6.2015


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