PPH 2015; 21(03): 112-113
DOI: 10.1055/s-0035-1551943
Themen
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Themen

Further Information

Publication History

Publication Date:
21 May 2015 (online)

NEUE RESILIENZ-THEORIE

Positive Bewertungen schützen vor Stress

Einen ganzheitlichen Rahmen für künftige Resilienz-Studien haben Wissenschaftler des Forschungszentrums Translationale Neurowissenschaften (FTN) der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) entwickelt.

Sie schlagen dabei eine mechanistische Theorie vor, die die Bewertung, die das Gehirn als Reaktion auf belastende oder bedrohliche Situationen vornimmt, in den Mittelpunkt rückt – bisher standen vor allem soziale, psychologische und genetische Faktoren im Vordergrund der Resilienz-Forschung. Die entscheidende Frage lautet demnach: Wie bewertet das Gehirn eine bestimmte Situation oder einen bestimmten Reiz?

Eine interessante Konsequenz des Bewertungsansatzes ist es, dass es weniger die belastenden Situationen oder Reize sind, die entscheiden, ob Stress entsteht, sondern die Art und Weise, wie das Individuum die Situation bewertet. Ein positiver Bewertungsstil schützt langfristig vor stressbedingten Erkrankungen, weil er die Häufigkeit und das Ausmaß von Stressreaktionen verringert. Diesen neuen mechanistischen Ansatz haben die Wissenschaftler „PASTOR“ getauft: Die Abkürzung steht für „Positive Appraisal Style Theory Of Resilience“.

Quelle: Johannes Gutenberg-Universität Mainz