Der Klinikarzt 2015; 44(04): 216
DOI: 10.1055/s-0035-1550366
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Lymphom-Therapie – Subkutane Applikation des Antikörpers Rituximab bietet Vorteile

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Publication Date:
30 April 2015 (online)

 
 

In der Therapie des follikulären Lymphoms (FL) und des diffus-großzelligen B-Zell-Lymphoms (DLBCL) hat sich die intravenöse Gabe des Anti-CD20-Antikörpers Rituximab seit langem etabliert. Seit März 2014 wird der bewährte Antikörper auch als subkutane Formulierung (MabThera® SC) angeboten. Ermöglicht wird die subkutane Verabreichung durch das Enzym Hyaluronidase, das eine reversible Auflockerung des Hautgewebes bewirkt, erläuterte Prof. Clemens-Martin Wendtner, München, auf einem Pressegespräch.

Die Zulassung der subkutanen Formulierung beruht auf den überzeugenden Daten der randomisierten Phase-III-Studie SABRINA. Die Auswertung der Stage-1+2-Analyse mit 410 Patienten ergab, dass die subkutane Gabe von Rituximab ebenso wirksam ist wie die bislang praktizierte intravenöse. Die Quote der kompletten Remissionen war mit 32,7 % beziehungsweise 31,7 % praktisch identisch. Das Gesamtansprechen lag bei 83,4 % bei der subkutanen und bei 84,4 % bei der intravenösen Zufuhr. Ebenfalls keine Unterschiede zeigten sich bei der Verträglichkeit, wie Wendtner betonte.

Zeitersparnis und mehr Lebensqualität

Die Befragung von 190 Patienten mit FL und DLBCL zeigte eine eindeutige Präferenz von 83 % für die subkutane Gabe. Zu erklären ist das vor allem mit der Zeitersparnis, denn die subkutane Zufuhr von Rituximab in das Bindegewebe am Bauch ist nach rund 5 min abgeschlossen, während sich die intravenöse über 6 Stunden hinzieht. So kommen die Patienten deutlich schneller wieder in ihren Alltag zurück und erfreuen sich einer besseren Lebensqualität. Von dem deutlich geringeren Zweitaufwand profitiert darüber hinaus auch das medizinische Personal, denn es können wesentlich mehr Patienten in der gleichen Zeit behandelt werden.

Weil subkutanes Rituximab in einer Fixdosis von 1400 mg verabreicht wird, entfällt die bei der intravenösen Applikation erforderliche Dosisberechnung. Als weiterer Vorteil der subkutanen Gabe fällt ins Gewicht, dass die Patienten nur noch etwa eine Viertelstunde lang nachbeobachtet werden müssen, berichtete Dr. Manuela Bergmann, München-Schwabing.

Karl B. Filip, Landsberg

Quelle: Klinik-Pressegespräch „Die Lymphom-Therapie mit MabThera® SC in der klinischen Praxis: Mehr Lebensqualität und wesentlich einfachere Therapie durch subkutane Gabe“, am 5. November 2014 in München. Veranstalter: Roche Pharma AG.