Flugmedizin · Tropenmedizin · Reisemedizin - FTR 2015; 22(02): 96-97
DOI: 10.1055/s-0035-1550312
DFR-Mitteilungen
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Liebe Mitglieder und Freunde der DFR,

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Publication Date:
27 April 2015 (online)

 

    Frühling lässt sein blaues Band wieder flattern durch die Lüfte ... Bei diesem Gedicht hatte Eduard Mörike sicher nicht den Hamburger Hafen im Blick. Aber für den Hafen- und Flughafenärztlichen Dienst (Hamburg Port Health Center) im Zentralinstitut für Arbeitsmedizin und Maritime Medizin der Freien und Hansestadt Hamburg hat der meteorologische Frühlingsbeginn eine besondere Bedeutung: Ab jetzt legen wieder die Kreuzfahrtschiffe an und jedes wird kontrolliert, wobei hygienische Belange und die medizinische Versorgung an Bord im Vordergrund stehen.

    Qualitätsmanagement in der Reisemedizin

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    Anlässlich des 30. Treffens des Fachausschusses ‚Qualitätsmanagement in der Reisemedizin‘, gab der Leiter des Hafen- und Flughafenärztlichen Dienstes, Dr. Martin Dirksen-Fischer, einen umfassenden Einblick in die täglichen Aufgaben seiner Behörde. Das Spektrum ist vielfältig: Einfahrterlaubnis nach den IGV (Free Pratique), Untersuchung von Krankheitsausbrüchen an Bord, Überprüfung des BtM-Bestands an Bord, Beratung zur medizinischen Ausrüstung, Durchführung von Präventionskampagnen für Seeleute, Beratung und Behandlung von Seeleuten innerhalb der Seemannsambulanz und vieles andere. Das angeschlossene Zentrum für Impfmedizin bietet nicht nur Impfleistungen für Seeleute an, sondern ist bei reisemedizinischen Beratungen und Vorsorgemaßnahmen offen für jedermann.

    Wenig beliebt bei Schiffsführern – aber zwingend erforderlich – sind die regelmäßigen Eignungsuntersuchungen, nicht selten verbunden mit weitergehenden arbeitsmedizinischen Untersuchungen.

    Weniger bekannt dürfte das hohe wissenschaftliche Engagement des Teams um den Kollegen Dirksen-Fischer sein: Aktuelle Studien beziehen sich zum Beispiel auf Stressprävention in der Seeschifffahrt, aktinische Keratosen und extrinsische Hautalterung bei Seeleuten, aber auch auf die psychische Belastung und die Verpflegungssituation an Bord von Kauffahrteischiffen. Wichtig ist der Austausch von Daten und Erkenntnissen im Arbeitskreis der Küstenländer.

    Die Wahrnehmung dieses überwiegend hoheitlichen Aufgabenspektrums umfasst auch den Flughafenärztlichen Dienst. Auch hier hat der HÄD jederzeit freien Zugang zu Flugzeugen, auch hier geht es um nichts anderes als den Gesundheitsschutz der Reisenden und der Beschäftigten.

    Noch einmal herzlichen Dank an Herrn Dirksen-Fischer.


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    Lindsay Lohan und die Reisemedizin

    Was hat die US-Schauspielerin Lindsay Lohan mit emerging infectious diseases zu tun? Lobenswerterweise hat sie sich kürzlich über Twitter geoutet und über ihre Chikungunyainfektion berichtet, die sie sich im Urlaub zugezogen hatte. Ihre Erkenntnisse waren eindeutig: „Krank zu sein macht keinen Spaß“, und „ich lasse mir von einem Virus meinen friedlichen Urlaub nicht vermiesen“. Sie schließt mit der Aufforderung an ihre Fans, Mückenspray zu benutzen.

    Angesichts der enormen Ausbreitungsdynamik von Dengue- und Chikungunyainfektionen ist es mehr denn je unsere originäre Aufgabe, die Entwicklung der länderspezifischen Risiken im Auge zu behalten und die Reisenden umfassend zu beraten. Hierzu gehört auch der Hinweis auf mögliche unerwartete Einschränkungen nach Rückkehr.

    Im Zusammenhang mit Chikungunya und dem West-Nil-Fieber sind aktuelle Vorgaben des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) von Bedeutung. Rückkehrern aus Endemiegebieten (z. B. Italien für das WNV, Süd-Ost-Asien für Chikungunya) ist für mehrere Wochen das Blutspenden untersagt. Die Liste der betroffenen Länder sowie die Ausschlussfristen werden vom PEI regelmäßig aktualisiert.

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    Stadtansicht von Dresden. (Quelle: Ingrid Bergmann, DFR)

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    ÖGD-Kongress Rostock

    Am 25. April 2015 bieten die Fachausschüsse ‚Qualitätsmanagement‘ und ‚ÖGD‘ der DFR beim 65. Wissenschaftlichen Kongress des Öffentlichen Gesundheitsdienstes in Rostock einen Workshop an. Damit wollen wir, wie bereits im Vorjahr in Magdeburg, die Bedeutung der reisemedizinischen Beratung durch den ÖGD für den Gesundheitsschutz der Bevölkerung hervorheben.

    Falls Sie in der Nähe sind, kommen Sie doch gerne vorbei! Anmeldung bei unserer Geschäftsstelle, Programm auf unserer Homepage.


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    DFR-Jahrestagung

    Es bleibt mir noch, auf unsere kommende Jahrestagung hinzuweisen, die am 18. und 19. September 2015 im Swissôtel in Dresden stattfinden wird; dazu möchte ich Sie schon jetzt sehr herzlich einzuladen. Dr. Jörg Wendisch, Gesundheitsamt Dresden, und ich sind sehr bemüht, Ihnen ein attraktives Tagungsprogramm anzubieten. Wer sich im vergangenen Jahr in Nürnberg an der Befragung zu Themenwünschen beteiligt hat, dürfte diese zu einem großen Teil im nebenstehenden Programmentwurf wiederfinden.

    Mit herzlichem Gruß, nunmehr, nach Eintritt in den Ruhestand, aus Bietigheim-Bissingen

    Ihr
    Günter Schmolz

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    Geplante Themen der DFR-Jahrestagung 2015

    Freitag, 18.09.2015

    • Kasuistiken aus der Reisemedizin

    • Aktuelle Weltseuchenlage – Neue Impfstoffe

    • Reiseland Indien – Was muss der Reisemediziner wissen?: Impulsvorträge und Expertenpanel

    • Aktuelle flugmedizinische Aspekte für Reisende und Flugbegleiter

    Samstag, 19.09.2015

    • Reisen mit kardialen Vorerkrankungen

    • Reisen mit pulmonalen Vorerkrankungen

    • Polymedikation bei älteren Reisenden

    • Immunsuppression und Impfungen, personenbezogene Einflussfaktoren auf den Impferfolg

    • Kombinationsimpfstoffe und Koadministration

    • Impfung bei unbekanntem oder unvollständigem Impfstatus – Impfungen in der Schwangerschaft

    • Ebola – Versuch einer ersten Bilanz aus reisemedizinischer Sicht

    • Offene Fragerunde

    • Abrechnung reisemedizinischer Leistungen

    • Reisemedizinisch relevante Rechtsfragen für die ärztliche Praxis

    Informationen und Anmeldung unter www.fachgesellschaft-reisemedizin.de


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    Stadtansicht von Dresden. (Quelle: Ingrid Bergmann, DFR)
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