Dialyse aktuell 2015; 19(03): 120-122
DOI: 10.1055/s-0035-1549457
Fachgesellschaften
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Der AfnP-Vorstand informiert

Wichtiges nicht nur für Mitglieder
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Publication History

Publication Date:
17 April 2015 (online)

 
 

Seit dem 01.01.2015 beträgt der AfnP-Mitgliedsbeitrag 30 Euro. Es stehen im Laufe des nächsten Jahres einige AfnP-Fortbildungsveranstaltungen an, die sich verstärkt auf den fachlichen Austausch konzentrieren. Außerdem können Interessierte ihre Bewerbungen für den Förderpreis Nephrologische Pflege 2015 einreichen. Zudem stehen 2015 wieder Vorstandswahlen an. Insgesamt hat sich die AfnP für die Zukunft und die sich ändernden Rahmenbedingungen in der Nephrologie gerüstet.

In der Mitgliederversammlung im September 2013 haben wir eine Beitragserhöhung auf 30 Euro beschlossen. Die zahlreichen Vorteile, die Sie als Mitglied haben, können Sie auf Seite 118 nachlesen. Die Beitragserhöhung haben wir für 2015 umgesetzt und entsprechend bei allen Mitgliedern, die uns eine Lastschriftermächtigung erteilt haben, per 01.01.2015 eingezogen. Mitglieder, die selbst zahlen, wurden per Rechnung aufgefordert, Ihren Beitrag plus 3 Euro Bearbeitungsgebühr zu bezahlen (siehe Satzung).

Mitte Februar haben wir allen Mitgliedern, die den vollständigen Beitrag (inkl. aller angefallenen Gebühren) fristgerecht bezahlt haben (Stichtag: 31.01.2015), den Mitgliedsausweis 2015 zugesendet. Dieser müsste noch rechtzeitig vor der Nephro Fachtagung Ulm am 27. und 28.02.2015 angekommen sein. Bei der Nephro Fachtagung Ulm und beim 36. AfnP-Symposium in Fulda am 27.–28.11.2015 können die Bildungsgutscheine eingelöst werden. Sollte es durch die SEPA-Umstellung Probleme gegeben haben, melden Sie sich bitte unter info@afnp.de. Künftig kümmert sich Roswitha Nicklas um alle Belange der Mitgliederverwaltung (mitglieder@afnp.de).

Fortbildungen und Seminare der AfnP

Folgende Termine haben wir für 2015 und Anfang 2016 geplant:

  • 36. AfnP-Symposium im MARITIM-Hotel Fulda: 27. & 28.11.2015, www.afnp.de

  • Nephro Fachtagung Ulm im Kornhaus: 26. & 27.02.2016, www.nephro-ulm.de

  • Zusätzlich werden wir noch regionale Veranstaltungen über unsere aktiven Ländervertreter anbieten. Näheres finden Sie auf www.afnp.de unter „Veranstaltungen“.

Sollten Sie selbst einen Vortrag oder ein Projekt vorstellen wollen, sprechen Sie uns an – wir greifen gerne Ihre Vorschläge auf. Jeder, der aktiv die AfnP mitgestalten möchte, kann uns ansprechen.

Wir stellen seit geraumer Zeit fest, dass die Unterstützung gerade unseres Verbandes durch die Industrie stark rückläufig ist. Nicht zuletzt geht diese Entwicklung sicher auf das Gerücht zurück, dass es unseren Verband und unsere Veranstaltungen in Fulda und Ulm nicht mehr geben soll. Das Arzneimittelwerbegesetz und der Rückzug der Industrie aus den pflegerischen Fortbildungen zwingen uns zum Handeln. Da wir diese Entwicklung aber aufmerksam und nicht untätig verfolgt sowie uns entsprechend umstrukturiert haben, sind wir durchaus in der Lage, die Tagungen in Ulm und Fulda durchzuführen – auch ohne die Unterstützung der Industrie. Wir werden uns jetzt auf die rein fachliche Ebene beschränken.

Wichtig ist für uns die neutrale Information bei unseren Veranstaltungen. Unsere Programme gestaltet der Programmbeirat und wählt Referenten aus, die nicht im finanziellen Interessenskonflikt stehen. Aus diesem Grund haben wir uns schon vor Jahren für die Zusammenarbeit mit dem Thieme Verlag entschieden und diese Entscheidung nicht bereut. Mit dem Organschaftsvertrag bieten wir unseren Mitgliedern 10-mal im Jahr die Zusendung einer wissenschaftlich renommierten Zeitschrift – der Dialyse aktuell – an Ihre Wunschadresse. Ärztliche CME-Punkte und pflegerische Registrierungspunkte können erworben werden.


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Förderpreis Nephrologische Pflege 2015

Zum 10. Mal wird beim AfnP-Symposium in Fulda dank der großzügigen Unterstützung des Georg Thieme Verlags der Förderpreis Nephrologische Pflege verliehen. Das Themenspektrum ist weit gefächert: Es umfasst alle nephrologischen Bereiche wie die präterminale und terminale Phase mit den entsprechenden Nierenersatzverfahren sowie die Transplantation und verwandte Gebiete wie z. B. die Apherese-Therapie. Die Thematik sollte am besten einen Bezug zur nephrologischen Pflege haben. Es können alle deutschsprachigen Arbeiten (auch aus A, CH, L etc.) über praxisrelevante Projekte, die Sie in Ihrem beruflichen Umfeld umgesetzt haben und mit denen Sie bereits erste Erfahrungen im Alltag sammeln konnten, eingereicht werden.

Die Bewerbungs- und Bewertungskriterien und alle sonstigen Informationen rund um den Pflegepreis finden Sie auf www.afnp.de unter dem Menüpunkt „Pflegepreis“. Zusätzlich zum Preisgeld von 1500 Euro für die beste Arbeit werden die Arbeiten der bestplatzierten Autoren (in bearbeiteter Form) in Ausgabe 1 der Dialyse aktuell des Folgejahrgangs veröffentlicht. Für die Veröffentlichung in der Dialyse aktuell erhalten die Autoren ein Autorenhonorar. Sie sehen, es gibt neben dem Preisgeld noch eine Menge anderer Anreize, Arbeiten für den Pflegepreis einzureichen. Dies könnte auch Sie dazu animieren, Arbeiten zu verfassen und abzugeben. Reichen Sie Ihre Arbeiten für die Bewerbung um den Preis 2015 ein!


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Fusion und Zukunft

Auch haben wir uns in unserer Satzung für die Zukunft gewappnet. Der Verein ist leider heute ein Auslaufmodell. Nur noch wenige wollen Mitglied werden und ehrenamtliche Arbeit ist heute für viele aus privaten Gründen nicht möglich. Die AfnP hat in den letzten beiden Jahren ihre Hausaufgaben gemacht und alle Weichen gestellt, um sich zu verändern, umzuwandeln oder mit einem Verein gleicher Zielsetzung zu fusionieren.


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2015 stehen wieder Vorstandswahlen an

Folgende Kandidaten wurden vom Vorstand und der Ländervertreter-Versammlung (LV) nominiert:

  • Amt der 1. Vorsitzenden: Marion Bundschu

  • Amt des stellv. Vorsitzenden: Hans-Martin Schröder

  • Amt der Schatzmeisterin: Roswitha Nicklas

  • Amt der Schriftführerin: Ilona Adler

  • für den Beirat: Carolin Theiß und Rebecca Fiedler

Es können alle ordentlichen Mitglieder wählen. Sie können per Briefwahl oder persönlich am Freitag, den 27.11.2015, in Fulda am AfnP-Stand unter der Vorlage von Personalausweis und Mitgliedskarte wählen. Die Wahl erfolgt geheim durch die schriftliche Stimmabgabe auf Wahlzetteln. Jeder Wahlberechtigte kann maximal 4 Stimmen abgeben. Pro Amt kann nur eine Stimme abgegeben werden. Mehr vergebene Stimmen oder andere Mitteilungen auf dem Stimmzettel machen diesen ungültig. Die Streichung einzelner Bewerber(innen) macht den Stimmzettel ungültig.

Briefwahlunterlagen können seit dem 01.03.2015 bei der Geschäftsstelle angefordert werden. Der Stimmzettel ist persönlich auszufüllen. Eine Stimmübertragung ist nicht möglich. Für die Briefwahl legen Sie den ausgefüllten Stimmzettel bitte in den Briefwahlumschlag und kleben ihn zu. Die eidesstattliche Erklärung unter Angabe des Orts und des Datums unterschreiben Sie und fügen sie dem Brief bei, um ihn bis zum Freitag, den 13.11.2015, an die Geschäftsstelle der AfnP zu senden. Hierfür relevant ist der Posteingangsstempel. Der Wahlausschuss besteht aus folgenden Personen: Ralf Sachs (Sprecher des Wahlausschusses), Dagmar Sachs, Christel Tijunelis. Das Wahlergebnis wird am Samstag, den 28.11.2015, in der AfnP-Mitgliederversammlung bekannt gegeben.


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Nephrologische Versorgung entwickelt sich zurück zum medizinischen Modell

Ständige Veränderungen im Gesundheitssystem und privatwirtschaftliche ökonomische Aspekte reduzieren die nephrologische Versorgung auf die reine technische Durchführung der Nierenersatztherapie. Sie passt sich damit den Prinzipien des deutschen Gesundheitsmarktes an. Dialyse ist ein Produkt, nur kann der Kunde (Patient) nicht frei wählen, wo er behandelt wird. Er ist auf eine professionelle Hilfe nach dem aktuellen medizinischen und evidenzbasierten Standard angewiesen. Er braucht gerade als chronisch Kranker nicht nur eine rein technische Dienstleistung, sondern Hilfe und Begleitung im ganzheitlichen Sinn in all seinen weiteren Lebensphasen. Diese Lernziele vermittelt die Fachweiterbildung [ 1 ].

Ökonomie und ganzheitliche, professionelle, medizinische Aspekte – passt das zusammen? Nierenersatztherapie ist ein ökonomisches Produkt geworden. Sicher werden auch künftig alle Menschen in Deutschland noch ausreichend behandelt werden. Innovative Entwicklungen in enger Zusammenarbeit mit Fachpflegekräften zur allgemeinen Verbesserung der Behandlung wird es nicht mehr geben. Schon jetzt wandern Pflegekräfte mit 2-jähriger berufsbegleitender nephrologischer Fachweiterbildung aus Deutschland ab. Zusätzlich haben wir einen Generationswechsel beim langjährig erfahrenen Personal.

Der Notstand ist damit vorprogrammiert und in einigen Zentren schon angekommen. Die Zusammensetzung des multidisziplinären therapeutischen Teams wird sich dadurch verändern. Ein Hinweis ist der quantitative und qualitative Personalbedarf im neuen Dialysestandard 2014. Die BANP (Kooperation der AfnP e. V. und des fnb e. V.) haben dazu in den letzten Jahren eine klare Position eingenommen. Künftig werden Tätigkeiten neu zugeordnet und mit möglichst geringen Qualifikationen hinterlegt. Der Grundstein wurde bereits mit dem Tarifvertrag von der Bundesärztekammer gelegt [ 2 ], [ 3 ]. Mit diesem Tarifvertrag wird man sicher keine Pflegekräfte gewinnen können, wenn sie sich gegenüber dem öffentlichen Dienst massiv finanziell verschlechtern.

Studien belegen, welche Auswirkungen die personelle Zusammensetzung, Qualifikation und Personalwechsel auf die Komplikationsrate und Mortalität der Patienten hat. Im Gesundheitswesen wurden in den letzten 10 Jahren 50 000 Pflegestellen abgebaut – und das bei ständig steigenden Patientenzahlen und immer älter werdenden Menschen, die häufig Komorbiditäten aufweisen. 83 % der Beschäftigten bestätigen, dass sie wichtige pflegerische Aufgaben auf der Station nicht mehr durchführen können [ 4 ]. Dies deckt sich mit den von uns ermittelten Zahlen zur Arbeitssituation in der Nephrologie. Auch bemerken wir eine Zunahme von anonym an uns gemeldeten Pflegefehlern. Das deckt sich auch mit dem Artikel von Dr. jur. Anette Oberhauser [ 5 ].

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(Bild: Fotolia, Fotograf/Grafiker: mankale)

Der gesetzlich geforderte Pflegeprozess wird nur unzureichend durchgeführt. Auch die Dokumentation der Nierenersatztherapie ist oft unzureichend. Dies freut sicher die Juristen, die in den letzten Jahren viele Unterlagen wie Leitlinien, Standards usw. bei uns angefordert haben. Aber wir wollen Sie nicht zum Jammern aufrufen, sondern ermutigen, aktiv die Veränderungen mit den Pflegeverbänden zu gestalten. Jede Veränderung bietet auch neue Möglichkeiten. Sicher kann die Versorgung ohne ausreichendes, geschultes und motiviertes Personal nicht ohne Qualitätsverlust oder sogar Gefährdung der Patientensicherheit erfolgen.

Ihr AfnP-Team


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So können Sie uns erreichen:
AfnP-Geschäftsstelle
Käppelesweg 8; 89129 Langenau
Tel.: 0 73 45/2 29 33; Fax: 0 73 45/75 40
E-Mail: info@afnp.de; Internet: www.afnp.de

    Vorstand der AfnP:

  • Marion Bundschu (1. Vorsitzende)

  • Hans-Martin Schröder (stellv. Vorsitzender)

  • Roswitha Nicklas (komm. Schatzmeisterin)

  • Ilona Adler (komm. Schriftführerin)


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  • Literatur

  • 1 Fernsebner T, Bundschu M, Küntzle W et al. Nephrologische Fachweiterbildung – Kompetenzbasierter Rahmenlehrplan. Dialyse aktuell 2012; 16 (Sonderdruck BANP): 3-15
  • 2 Bundesärztekammer. Gehaltsvertrag für Medizinische Fachangestellte/Arzthelfer. Deutsches Ärzteblatt 2013; 110: 1505-1508
  • 3 Bundschu M. Kostenfaktor Pflege – Wir haben (k)eine Chance, nutzen wir sie. Dialyse aktuell 2014; 18: 60-62
  • 4 Aiken LH, Sloane DM, Bruyneel L et al. Nurse staffing and education and hospital mortality in nine European countries: a retrospective observational study. Lancet 2014; 383: 1824-1830
  • 5 Oberhauser A. Vorsicht Pflegefehler: Zivilrechtliche Haftung. Die Schwester – der Pfleger 2012; 51: 1150-1153

  • Literatur

  • 1 Fernsebner T, Bundschu M, Küntzle W et al. Nephrologische Fachweiterbildung – Kompetenzbasierter Rahmenlehrplan. Dialyse aktuell 2012; 16 (Sonderdruck BANP): 3-15
  • 2 Bundesärztekammer. Gehaltsvertrag für Medizinische Fachangestellte/Arzthelfer. Deutsches Ärzteblatt 2013; 110: 1505-1508
  • 3 Bundschu M. Kostenfaktor Pflege – Wir haben (k)eine Chance, nutzen wir sie. Dialyse aktuell 2014; 18: 60-62
  • 4 Aiken LH, Sloane DM, Bruyneel L et al. Nurse staffing and education and hospital mortality in nine European countries: a retrospective observational study. Lancet 2014; 383: 1824-1830
  • 5 Oberhauser A. Vorsicht Pflegefehler: Zivilrechtliche Haftung. Die Schwester – der Pfleger 2012; 51: 1150-1153

 
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(Bild: Fotolia, Fotograf/Grafiker: mankale)
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