Auf ihrem Jahreskongress wählte die Deutsche Kontinenz Gesellschaft in Frankfurt einen
neuen Vorstand. Dabei schien das Motto des Kongresses Pate zu stehen „Tradition und
Innovation“.
Prof. Klaus-Peter Jünemann scheidet nach 11-jähriger Arbeit als Erster Vorsitzender
aus. Er trat nicht mehr zur Wahl an. Sein Nachfolger wird Prof. Axel Haferkamp, Direktor
der Klinik für Urologie und Kinderurologie am Universitätsklinikum Frankfurt.
Prof. Klaus-Peter Jünemann hat die Deutsche Kontinenz Gesellschaft weiter in die Öffentlichkeit
geführt. Unter seiner Ägide entstanden ein professioneller Internetauftritt sowie
aufrüttelnde TV-Spots. Auch die jährlich stattfindende World Continence Week wurde
in seiner Amtszeit eingeführt, um Betroffene zu ermutigen, sich ärztliche Hilfe zu
suchen. Die Qualität der Behandlung stand ebenfalls in seinem Fokus. Unter anderem
resultierte daraus die Initiierung einer Fortbildungsreihe für Pflegepersonal. In
enger Kooperation mit Prof. Kölbl wurde zudem die Zertifizierung der Kontinenz- und
Beckenboden-Zentren durch die Deutsche Kontinenz Gesellschaft vorangebracht.
Sein Nachfolger, Prof. Axel Haferkamp, wird die Verhandlungen mit weiteren medizinischen
Fachgesellschaften (Coloproktologie, Gynäkologie, Urologie) zur gemeinsamen einheitlichen
Zertifizierung dieser Zentren weiterführen. „Die erfolgreiche Arbeit der Deutschen
Kontinenz Gesellschaft hat den Betroffenen eine Stimme gegeben. Eine unserer vordringlichen
Aufgaben ist es jetzt, die interdisziplinäre Behandlungsqualität weiter zu steigern.
Dazu gehört die Bündelung unserer Bemühungen gemeinsam mit weiteren Fachgesellschaften.
So erhalten wir auch in der Politik Gehör.“
Ohne die Politik, die das letzte Wort bei Kostenübernahmen und Anerkennung von Verfahren
hat, könne immer nur punktuell gearbeitet werden. Als wissenschaftliche Fachgesellschaft
sei es das Ziel, das Angebot einer individuellen Therapie als Standard zu etablieren.
„Dazu gehört auch unser Vorstoß zur Einführung einer Kontinenzschwester – denn das
ärztliche Personal kann dieses absehbar steigende Arbeitsaufkommen gar nicht alleine
bewältigen“, betont Haferkamp.
Gemeinsam mit Prof. Axel Haferkamp steht Prof. Christl Reisenauer, Leitende Oberärztin
Urogynäkologie der Frauenklinik der Universitätsklinik Tübingen, an der Spitze der
Deutschen Kontinenz Gesellschaft. Sie löst Prof. Heinz Kölbl als Zweiten Vorsitzenden
ab. Mit Prof. Christl Reisenauer sind nun auch die Frauen mit einer Expertenstimme
im Vorstand vertreten – denn jede vierte Frau ist von Inkontinenz betroffen.
Nach einer Pressemitteilung (Deutsche Kontinenzgesellschaft)