physiopraxis 2015; 13(02): 7-8
DOI: 10.1055/s-0035-1546971
physioforum
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Briefe an die Redaktion


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Publikationsdatum:
20. Februar 2015 (online)

 

Zum Artikel „Physiotherapie- Assistenten in Deutschland?“, physiopraxis 11-12/14

Unseren Beruf sollten wir nicht aufweichen

Liebe physiopraxis-Redaktion,
der Physiotherapie-Assistent mag ja in anderen (vor allem englischsprachigen) Ländern eine Option sein. Die Physiotherapie ist dort mit anderen Zugangsvoraussetzungen an der Hochschule etabliert, wird besser bezahlt und hat beruflich einen anderen Stellenwert. Der Vergleich mit diesen Ländern ist aber meines Erachtens nicht legitim. In Deutschland ist es die 3-jährige Physiotherapieausbildung, die junge Menschen dazu befähigt, in ihrem Beruf Verantwortung zu übernehmen. Und das sollten und können sie auch tun. Denn frei nach Roger Willemsen: Keine Verantwortung zu übernehmen ist unfassbar faul! Dass die beruflichen Anforderungen in den letzten Jahren gestiegen sind, wissen wir, der Akademisierungsprozess belegt das.

Wir brauchen aber wirklich nicht auch noch eine 2-jährige Ausbildung mit noch niedrigeren Zugangsvoraussetzungen und fraglichen Qualifikationen. Sollte uns die Politik die Physiotherapie-Assistenten aufzwingen – vor allem um Geld zu sparen –, dann ist das schlimm genug. Dass aber die eigenen Berufsangehörigen diesen Weg vorschlagen bzw. unterstützen, ist für mich unfassbar. Physiotherapeuten verdienen jetzt schon zu wenig, Assistenten also dann noch weniger!

Am Beispiel der Pflege sehen wir, wie sehr sich ein Beruf verzetteln kann, das originäre Berufsbild aufgeweicht wird, verschwimmt und es für niemand mehr nachzuvollziehen ist, wer welche Aufgaben, welche Verantwortung übernimmt, welche Kompetenzen hat und immer mehr Berufsangehörige am Rande des Existenzminimums leben.

Prognostisch wird die berufliche Entwicklung der Physiotherapie-Assistenten auch vertikal nach oben gerichtet sein; in einigen Jahren werden sie versuchen, ihren eigenen Professionalisierungsprozess zu gestalten, um in den Verantwortungsbereich der Physiotherapeuten zu gelangen. Womöglich wird es gar eine verkürzte Ausbildung geben, damit die Assistenten den Durchstieg zum Physiotherapeuten schaffen.

Viele Grüße Barbara Aigner, Schulleitung der Berufsfachschule für Physiotherapie der Bezirkskliniken Schwaben

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Abb.: S. Schaaf

Zum Winterrätsel, physiopraxis 11-12/14


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Bert weiß die richtige Antwort

Guten Tag,
im Gewinnspiel „Vier verfrorene Pinguine“ lautet die Lösung: Bert weiß die richtige Antwort. Die Erklärung: Edi sagt nichts, da er zwei Farben sieht. Deshalb weiß Bert, dass Conni und er zwei unterschiedlich farbige Mützen tragen. Bert sieht die rote Mütze vor sich und folgert daraus, dass seine eigene Mütze dann grün sein muss. Das Rätsel hat Spaß gemacht.

Liebe Grüße Uta Paczkowski aus Neustadt

Titelcover 2014

Welches ist das beste?


Auch 2014 bot physiopraxis wieder eine bunte Themenmischung – das zeigen auch die Ausgaben-Cover.


Welches aus 2014 gefällt Ihnen am besten?


Nennen Sie uns bis zum 27. Februar 2015 Ihr Lieblingscover per E-Mail: physiopraxis@thieme.de .

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Zur Rechtsfrage „Darf ich nebenbei selbstständig arbeiten?“, pp 11-12/14


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Welche Ämter müssen informiert werden?

Sehr geehrte physiopraxis,
vielen Dank für den Beitrag. Ich habe dazu noch Fragen: Ich arbeite 30 Stunden pro Woche in einer Praxis als Physiotherapeut und möchte nebenbei eine selbstständige Tätigkeit auf 450-Euro-Basis ausüben. Bei welchen Ämtern müsste ich mich dafür anmelden? Darf ich nur bestimmte Leistungen erbringen wie Massage, Kinesiotaping, Fußreflexzonen-Massage? Darf ich für Selbstzahler auch Krankengymnastik anbieten?

Mit freundlichen Grüßen Michael Kögel

Anmerkung des Rubrikenautors

Die Frage ist nicht pauschal zu beantworten. Grundsätzlich ist die Zustimmung des Arbeitgebers notwendig. Sofern keine eigenen Praxisräume vorhanden sind und keine freie Mitarbeit in fremden Räumen erfolgt, ist lediglich eine Tätigkeit gegenüber Selbstzahlern möglich. Liegt keine (zumindest sektorale) Heilpraktikererlaubnis vor, sind dabei keine Heilbehandlungen erlaubt – die Abgabe etwa krankengymnastischer Leistungen oder ähnlicher heilkundlicher Tätigkeiten scheidet aus.

Die selbstständige Tätigkeit dürfte Anmeldungen bei der Gewerbeaufsicht, dem Finanzamt, der gesetzlichen Unfallversicherung und ggf. auch der gesetzlichen Rentenversicherung erfordern. Telefonische Nachfragen bei den entsprechenden Stellen können hier weiterhelfen. Gegebenenfalls sind auch weitere Anmeldeerfordernisse zu beachten, die hier allerdings nicht abschließend aufgeführt werden können.

Dr. Philipp Groteloh

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Ihre Meinung zählt

Ihre Anregungen sind will kommen: physiopraxis@thieme.de

Wir behalten uns vor, die Briefe zu kürzen. Die Texte spiegeln die Meinung des Verfassers wider und nicht die der Redaktion.

Zur physiografik „Update Hüft-TEP“ pp 11-12/14


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Vorsicht bei Metall-Metall-Gleitpaarungen

Sehr geehrte Damen und Herren,
wir bedanken uns für die interessante Übersicht der Hüftgelenk-Endoprothetik. Leider fehlen wichtige Hinweise zur seit mehreren Jahren beobachteten Entwicklung im Bereich der Metall-Metall-Gleitpaarungen (MoM), vor deren Hintergrund die pauschale Empfehlung des Oberflächenersatzes für die junge, sportliche Hüftdysplasie-Patientin als sehr problematisch erscheint. Dies sollte korrigiert werden.

Es gibt seit einiger Zeit eine intensive Diskussion um die Metallionenbelastung bei Metall-Metall-Gleitpaarungen und deren lokale und systemische Nebenwirkungen [1–5]. Deshalb wird von einer Versorgung mit MoM in Dänemark und den Niederlanden mittlerweile generell abgeraten, und weltweit fordern alle großen wissenschaftlichen Gesellschaften zumindest eine intensive Aufklärung und Nachkontrolle im Fall einer Implantation.

Als Risikofaktoren für ein frühzeitiges Versagen der MoM haben sich kleine Kopfgröße, steile Pfannenposition sowie weibliches Geschlecht herausgestellt [6]. Vor diesem Hintergrund kann Frauen generell und schon gar nicht bei Dysplasie (Gefahr der steilen Pfannenpositionierung) der Oberflächenersatz empfohlen werden [1, 6]. Er sollte auf Patienten männlichen Geschlechts, adäquater Kopfgröße und Knochenqualität und mittlerem Lebensalter begrenzt bleiben.

Cornelia Lützner, Prof. Klaus-Peter Günther, Universitätsklinikum TU Dresden

Anmerkung des Autors

Kollegen aus Dresden haben völlig recht. Ich habe die Probleme der MoM ungenügend erwähnt. Aufgrund des Metallabriebs und daraus entstehenden Verfärbungen der Gelenkkapsel, Osteolysen um das Implantat, Flüssigkeitsansammlungen sowie tumorähnlichen Weichteilschwellungen haben MoM-Gleitpaarungen ein schmales Indikationsgebiet und werden nur unter strenger Kontrolle eingesetzt.

Drs. (NL) Jan Martijn Kooter

→ Literaturquellen unter: www.thieme.de/ejournals/products/physiopraxis

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Umfrageergebnisse zur physiografik


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Grafik kommt gut an

Im Dezember fragten wir Sie, wie Ihnen die Grafik zur Hüft-TEP gefällt und wie Sie es finden, zweimal im Jahr Themen in einer Grafik aufbereitet zu bekommen. Die Rückmeldungen waren eindeutig: Die Grafiken kommen bei allen gut an. Die Grafik zur Hüft-TEP bewerteten 96 Prozent der Teilnehmer mit gut bis sehr gut. Die meisten wünschen sich eine solche auch zur Knie-TEP. Im Juli wird dieser Wunsch in Erfüllung gehen.

ba

Zur physiopraxis allgemein und den Beilagen


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Wertvolle Motivation

Liebes physiopraxis-Team!
Als Abonnentin der ersten Stunde ist es dringend an der Zeit, mich einmal bei Ihnen bemerkbar zu machen. Ihre Zeitschrift war von der ersten Ausgabe an „die meine“ – informativ, ansprechend aufgemacht, verlockend zu lesen, das Versenden nach Österreich wert! Wenn ich mir auch immer wieder mehr Zeit zum Lesen wünsche, hat mich doch ein Teil davon immer erreicht, auch von den Beilagen. Eine hat es mir angetan: die der Akademie für angewandte Neurowissenschaft.

Nun hatte ich die Gelegenheit, in zwei Kursen mir ein Basiswissen in der Methode „Neurointegrative Physiotherapie“ anzueignen. Das hat mein Behandlungsspektrum grundlegend verändert. Der Ansatz ist durchdacht, praktisch anwendbar und macht die Kommunikation des Nervensystems als Ganzes in sich und mit allen „Zielregionen“ testbar und behandelbar. „Ein funktionierendes Nervensystem ist die Basis für Gesundheit“ ist die Aussage dieser Methode. Die neurointegrative Physiotherapie (NIP) macht es möglich, das in den Praxisalltag hinein zu übersetzen.

Ich liebe meinen Beruf. Durch die Beilage und Ihren Input bekam ich nach mehr als 20 Jahren einen Motivationsschub. Danke an Sie und an das tolle Team der Akademie für angewandte Neurowissenschaft!

Mit herzlichen Grüßen und allen guten Wünschen für 2015, Priska Berger aus Österreich


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Abb.: S. Schaaf
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