Flugmedizin · Tropenmedizin · Reisemedizin - FTR 2015; 22(01): 41
DOI: 10.1055/s-0035-1546771
DFR-Mitteilungen
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Liebe Mitglieder der DFR,

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Publication Date:
16 February 2015 (online)

 

    „Touristen sind flexibel“ – so beschreibt Martin Lohmann vom Institut für Tourismus und Bäderforschung in Kiel die aktuelle Situation: Die Stuttgarter Fachmesse CMT ist ausgebucht. Nach einem Anschlag wie in Paris werden die Urlaubspläne nicht gestrichen, sondern es wird umgebucht. Für uns als reisemedizinisch tätige Kolleginnen und Kollegen bleibt nur zu hoffen, dass diese „Flexibilität“ auch die reisemedizinische Beratung einschließlich der nun vielleicht erforderlichen Impfungen umfasst – und ärztlicher Rat erneut eingeholt wird.

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    Worauf ist nach der Reise zu achten? Erlauben Sie mir angesichts von 3500 HIV-Neuerkrankungen pro Jahr in Deutschland Ihre Aufmerksamkeit auf Reiserückkehrer aus den bekannten Regionen zu lenken. Laut Knud Schewe vom Infektionsmedizinischen Centrum in Hamburg gibt es sehr charakteristische Erstzeichen einer HIV-Infektion. Er nennt eine erstmalige Manifestation einer seborrhoischen Dermatitis, eine orale Haarzellleukoplakie am lateralen Zungenrand, ulzerierende Aphten im Mund und Dellwarzen, die beim immunkompetenten Erwachsenen praktisch nie vorkommen, als hochverdächtig bis pathognomonisch. In allen diesen Fällen sollte auf einen HIV-Test gedrängt werden. HIV/AIDS ist nach wie vor ein Public-Health-Problem, das wir, wie stagnierende oder leicht ansteigende Zahlen in den letzten Jahren nahelegen, noch nicht wirklich im Griff haben.

    Wie Sie wahrscheinlich wissen, will die Bundesärztekammer in absehbarer Zeit eine neue Musterweiterbildungsordnung verabschieden, die Vorbereitungen ziehen sich erwartungsgemäß etwas hin. Der Vorstand der DFR hat das 120-Stunden-Fachcurriculum weiterentwickelt, um ein 8-stündiges Modul ‚Ärztlich begleitetes Reisen‘ erweitert und durch praktische Elemente einer strukturierten Weiterbildung ergänzt. Die Ausrichtung auf die zeitlichen Möglichkeiten der niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen entspricht der Intention der Bundesärztekammer. Der Antrag auf Aufnahme in die MWBO wird demnächst eingereicht werden.

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    (Quelle: Fotolia; contrastwerkstatt)

    Bereits in einem fortgeschrittenen Entwicklungsstadium ist der Programmentwurf für unsere Jahrestagung am 18. und 19. September in Dresden. Herr Kollege Wendisch aus Dresden und ich haben uns als Programmverantwortliche bemüht, den größten Teil der von Ihnen in Nürnberg eingebrachten Themenwünsche zu berücksichtigen. Bitte merken Sie sich den Termin vor.

    Wenn Sie das Heft 1/2015 der FTR Mitte Februar in Händen halten werden, ist das Jahr bereits einige Wochen alt. Bitte akzeptieren Sie auch dann noch die besten Wünsche des DFR-Vorstands für Ihre Gesundheit und ein erfolgreiches Wirken als Reisemediziner.

    Ihr
    Günter Schmolz, Bietigheim-Bissingen

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    (Quelle: Fotolia; contrastwerkstatt)
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