TumorDiagnostik & Therapie 2015; 36(04): 230-232
DOI: 10.1055/s-0034-1399711
Thieme Onkologie aktuell
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Differenzialdiagnose – 54-jährige Patientin mit unilateraler chronisch-aktiver Mastitis bei Hyperprolaktinämie

P. I. Kalmar
1   Klinische Abteilung für vaskuläre und interventionelle Radiologie, Medizinische Universität Graz
,
S. Oswald
2   Klinische Abteilung für allgemeine radiologische Diagnostik, Medizinische Universität Graz
,
M. H. Fuchsjäger
2   Klinische Abteilung für allgemeine radiologische Diagnostik, Medizinische Universität Graz
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Publication Date:
15 June 2015 (online)

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Einleitung

Die Hyperprolaktinämie ist die häufigste endokrine Erkrankung der hypothalamisch-hypophysären Achse und weist eine weibliche Geschlechtspräferenz auf. Die genannten Prävalenzraten liegen zwischen 0,4 % bei unselektierten Populationen und 9 – 17 % bei Patientinnen mit Erkrankungen der Fortpflanzungorgane [1]. Häufige Ursachen sind neben der Gravidität benigne Tumoren der Adenohypophyse (Prolaktinome), die Niereninsuffizienz sowie Arzneimittelnebenwirkungen. Die klinischen Zeichen der Hyperprolaktinämie bei Frauen sind Unfruchtbarkeit, Amenorrhoe, Libidoverlust, Dyspareunie, Galaktorrhoe sowie Mastodynie. Der erhöhte Serumprolaktinspiegel kann zu intramammären Duktektasien mit nachfolgender peripherer Sekretdiffusion und lokaler Inflammation führen. Bei längerem Bestehen kann auch eine Osteoporose auftreten. Therapeutisch werden neben der chirurgischen Tumorexzision Dopaminagonisten (Cabergolin, Bromocryptin) angewandt.