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DOI: 10.1055/s-0034-1398415
Wichtige Entscheidungen vor und in der Therapie – Typ-2-Diabetes: Gezielter Einsatz von Medikamenten
Publication History
Publication Date:
08 January 2015 (online)
Gene, Medikamentenverträglichkeit, Insulinresistenz, Betazellversagen, Krankheitsdauer, Begleiterkrankungen, Beruf – dies sind nur einige der vielen individuellen Faktoren, die eine Rolle bei der Auswahl der passenden Diabetestherapie für jeden Patienten spielen. Experten gaben dazu einen aktuellen Überblick in einem Symposium im Rahmen der 8. DDG-Herbsttagung in Leipzig.
„Die ersten 10 Jahre Therapie sind entscheidend“, betonte Dr. Andreas Lueg, Hameln, „und die medikamentöse Monotherapie erreicht nach einigen Jahren nicht mehr die Zielwerte.“
Es sei deshalb wichtig, schon am Anfang gemeinsam mit den Patienten langfristig zu planen und die zur Verfügung stehenden Substanzen gezielt einzusetzen.
Bei der Auswahl der passenden Therapie spielten außerdem Ziele und Erwartungen des Patienten eine Rolle, sagte Dr. Martina Lange, Rheinbach: Welche Ausgangswerte liegen vor und was sind die individuellen Therapieziele? Oder ist beispielsweise aus beruflichen Gründen eine besonders sichere Therapie notwendig?
Aktuelle Empfehlungen
Beide Vortragenden erläuterten in Leipzig die allgemeinen Empfehlungen und auch die zahlenreichen Ausnahmen, da der Einsatz der verschiedenen Wirkstoffgruppen nach aktueller Datenlage nicht bei allen Patienten sinnvoll ist beziehungsweise auch kontraindiziert sein kann: In der frühen und mittleren Diabetesphase sollten die Substanzen eingesetzt werden, deren Wirkmechanismus auf die Insulinsekretion angewiesen sind. Dies ist insbesondere Metformin als First-line-Therapie. Sinnvoll sind auch DPP-4-Hemmer, die in Kombination mit Metformin kein Hypoglykämierisiko haben und keine Gewichtszunahme fördern oder – für Adipöse – GLP-1-Analoga. In einer späten Diabetesphase versagen diese Substanzen häufig, unverzichtbar wird dann Insulin, gegebenenfalls in Kombination mit Metformin oder SGLT-2-Inhibitoren, um die Insulindosis niedrig zu halten und eine Gewichtszunahme zu vermeiden.
Sie berichteten außerdem – soweit bekannt – über unerwünschte Nebenwirkungen der Wirkstoffe. In den nächsten Monaten und Jahren werden weitere Daten aus Studien hinzukommen, die zurzeit laufen beziehungsweise abgeschlossen sind und ausgewertet werden, darunter 2 Studien zur kardiovaskulären Sicherheit von DDP-4-Hemmern.
Beate Schweizer, Stuttgart
Quelle: Symposium „Diabetestherapie 2014/2015 – Therapieentscheidungen im Fokus“ im Rahmen der 8. DDG-Herbsttagung am 21.11.2014 in Leipzig. Veranstalter: Berlin-Chemie AG, Berlin
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