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DOI: 10.1055/s-0034-1398412
Notwendige Erweiterungen des Angebots – Diabetesschulungen SGS und PRIMAS
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
08. Januar 2015 (online)
Viele Diabetiker erhielten noch nicht das für sie passende Schulungsangebot, berichteten Experten auf einem Symposium im Rahmen der 8. DDG-Herbsttagung 2014 in Leipzig. Das Basisangebot sei gut, jedoch fehlten problemspezifische Programme: Sie informierten über solche Angebote: die Strukturierte Geriatrische Schulung (SGS) für ältere Typ-2-Dia-betiker sowie 2 neu entwickelte Module (Ernährung und Folgeerkrankungen), die ab 2015 das Schulungsprogramm PRIMAS für Typ-1-Diabetiker ergänzen werden.


Noch zu selten eingesetzt:
Schulung für Ältere
Für ältere Typ-2-Diabetiker gibt es seit einigen Jahren die SGS: Diese berücksichtigt zum Beispiel die altersbedingt verminderte Lernfähigkeit, integriert auch Angehörige und stellt den Dialog in den Vordergrund. „Die SGS wird noch viel zu selten eingesetzt“, sagte Dr. Dr. Andrej Zeyfang, Stuttgart, „obwohl sie bei den Teilnehmern Blutzuckerwerte, Befinden und Lebenserwartung verbessert.“
Die Schulung wurde von der Arbeitsgemeinschaft Diabetes und Geriatrie der Deutschen Diabetes Gesellschaft mit Unterstützung der Berlin-Chemie AG entwickelt und in einer multizentrischen Evaluationsstudie erfolgreich als RCT evaluiert.
Neue Schulungsmodule:
Ernährung und Folgeerkrankung
Viele Workshops und Feedbackrunden mit Ärzten, Diabetesberatern und Patienten haben gezeigt, dass die bestehenden Schulungen nicht für alle Typ-1-Diabetiker passen. „Mehr Informationen zur Ernährung waren immer wieder ein wichtiger Punkt“, sagte Nikola Bergis-Jurgan, Bad Mergentheim. Im Frühjahr 2015 wird es deshalb das Modul „Diabetes und Ernährung“ geben, das vor allem anhand vieler Gerichte und Getränke das Kohlenhydratschätzen in kleinen Gruppen trainiert.
Für das neue Modul „Diabetes und Folgeerkrankungen“ wurden die Schulungsfolien ganz neu konzipiert: „Teilnehmer sollen nicht mehr mit der Fülle, was alles passieren kann, konfrontiert werden, sondern erhalten – je nach ihrem individuellen Status – Präventions- beziehungsweise Therapiemöglichkeiten aufgezeigt“, berichtete Dominic Ehrmann, Bad Mergentheim. Die Botschaft jeder Folie sei, dass jeder in jedem Stadium etwas tun kann.
PRIMAS und die neuen Module wurden vom Forschungsinstitut Diabetes-Akademie Bad Mergentheim (FIDAM) mit Unterstützung der Berlin-Chemie AG entwickelt. Insgesamt 6 neue Module ergänzen das Programm. Das FIDAM konzipiert für jedes Modul eine Studie mit je 200 Teilnehmern.
Beate Schweizer, Stuttgart
Quelle: Symposium „Individualisierte Patientenschulung“ im Rahmen der 8. DDG-Herbsttagung, am 21.11.2014, in Leipzig. Veranstalter: Berlin-Chemie AG, Berlin

