intensiv 2015; 23(01): 50-51
DOI: 10.1055/s-0034-1396944
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07 January 2015 (online)

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Agnes-Karll-Pflegepreis für Wittener Pflegewissenschaftlerinnen

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Ausgezeichnet: Prof. Dr. Angelika Zegelin-Abt (3. v. r.) bei der Preisverleihung.

Prof. Dr. Angelika Zegelin und Tanja Segmüller vom Department für Pflegewissenschaft der Universität Witten/Herdecke (UW/H) sind vom Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe Nordwest (DBfK) und der Pflegefachzeitschrift „Die Schwester Der Pfleger“ mit dem Agnes-Karll-Pflegepreis 2014 ausgezeichnet worden. Die Ehrung erhielten die Wittener Pflegewissenschaftlerinnen für ihre Arbeit am Projekt „Quartiersnahe Unterstützung pflegender Angehöriger“ (Quart-UpA).

In diesem Jahr widmete sich der Wettbewerb dem Thema „Pflege im Quartier“. Der Wunsch der Menschen, möglichst lange im vertrauten Wohnumfeld zu bleiben, steht oft im Widerspruch zu ihren Möglichkeiten, das eigene Leben zu bewältigen. So zum Beispiel, wenn im Alter der Einkauf oder der Weg zur Post eine Hürde darstellt, wenn der Arztbesuch allein nicht zu schaffen ist oder die Wäsche sich stapelt. „Wir wollen mit der Auszeichnung insbesondere die tägliche Arbeit der Kollegen in der Praxis würdigen“, betonte Ali Celik, Vorstandsmitglied des DBfK, bei der Preisverleihung.

Beim Projekt „Quartiersnahe Unterstützung pflegender Angehöriger“ der UW/H geht es darum, in örtlichen Arbeitsgruppen für Pflegende ein Klima des Vertrauens, der Kooperation und vor allem des gemeinsamen Gestaltungswillens entstehen zu lassen – immer bezogen auf das jeweilige Quartier. Prof. Zegelin: „Die Sicherstellung der Versorgung pflegebedürftiger Menschen in der Häuslichkeit betrifft immer mehr Familien. Bei Hilfsangeboten steht allerdings meist die Situation des Pflegebedürftigen im Fokus der Betrachtung. Die häusliche Pflegesituation kann aber oft nur durch pflegende Angehörige aufrechterhalten werden. Wenn diese dann einmal selbst erkranken, kollabiert häufig das komplette häusliche Pflegearrangement.“ Obwohl seit längerer Zeit bekannt sei, dass pflegende Angehörige körperlich, psychisch und oft auch finanziell hoch belastet sind, mangele es vielerorts weiter an niedrigschwelligen und verlässlichen Hilfsangeboten. „Die Vernetzung der Akteure vor Ort stellt einen wichtigen Ansatz dar, um pflegende Angehörige zu unterstützen und somit ihre Gesundheit zu erhalten“, erläutert Prof. Zegelin den Hintergrund des Projekts.

Der Pflegepreis wird einmal im Jahr in Erinnerung an Agnes Karll (1868–1927), die große Reformerin der Pflege in Deutschland, verliehen.

Quelle: Uni Witten/Herdecke