Dialyse aktuell 2014; 18(09): 458
DOI: 10.1055/s-0034-1395900
Fachgesellschaften
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Deutsche Gesellschaft für Nephrologie

Preisverleihungen auf dem DGfN-Kongress
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
24. November 2014 (online)

 
 

    Die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie hat auf ihrer Jahrestagung zahlreiche Forschungspreise und Stipendien an herausragende Wissenschaftler und Kliniker vergeben. Die höchste Auszeichnung, die Franz-Volhard-Medaille, die langjährige, herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Nieren- und Hochdruckkrankheiten würdigt, wurde an Prof. Michael J. Mihatsch, Basel (Schweiz), und Prof. Udo Helmchen, Hamburg, verliehen (wir berichteten in der letzten Ausgabe). In diesem Beitrag möchten wir Ihnen die weiteren Preisträger vorstellen.

    Die Träger der Franz-Volhard-Medaille 2014 wurden auf dem Kongress für Nephrologie der DGfN geehrt. Im Folgenden finden Sie die Details zu den Preisträgern.

    Franz-Volhard-Preisträger

    Prof. Ulf Panzer, Hamburg

    Glomerulonephritiden (GN) sind eine der häufigsten Ursachen für das Auftreten einer terminalen Niereninsuffizienz. Die Gruppe der rapid-progressiven oder crescentic GN sind die aggressivste Verlaufsform mit der schlechtesten Prognose. Ein charakteristisches Merkmal dieser Erkrankungen ist die Einwanderung von Entzündungszellen in das Nierengewebe. Unter den verschiedenen Gruppen von infiltrierenden Leukozyten kommt den T-Helfer-Zellen (CD4+) eine zentrale Rolle in der Regulation des Entzündungsprozesses zu.

    Die Arbeitsgruppe von Prof. Panzer (Abb. [ 1 ]) konnte erstmalig zeigen, dass TH17-Zellen (IL-17-produzierende CD4-positive Zellen) eine wichtige Funktion bei humanen und experimentellen Glomerulonephritiden einnehmen, und sie konnten deren nierenschädige Effekte im Detail aufklären. Neben einem verbesserten Verständnis der Immunpathogenese von Glomerulonephritiden sind diese Befunde auch für die Entwicklung neuer Therapiestrategien von Bedeutung. Ziel ist es, in einem translationalen Ansatz die im Tierexperiment erzielten Erkenntnisse auf ihre Relevanz bei Patienten mit Glomerulonephritiden weiter zu charakterisieren und durch die Blockade der IL-17/TH17-Achse neue Therapieoptionen für die Behandlung von potenziell TH17-vermittelten Glomerulonephritiden zu entwickeln.

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    Abb. 1 Der Preisträger Prof. Dr. Ulf Panzer (links), Prof. Dr. Jürgen Floege. (Quelle: Aey Congresse GmbH)

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    Prof. Mario Schiffer, Hannover

    Prof. Schiffer (Abb. [ 2 ]) hat nach seinem Studium an der FU Berlin und am King’s College in London 1999 seine Facharztausbildung an der Universitätsklinik Erlangen-Nürnberg bei Prof. R. B. Sterzel begonnen.

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    Abb. 2 Der Preisträger Prof. Dr. Mario Schiffer (links), Prof. Dr. Jürgen Floege. (Quelle: Aey Congresse GmbH)

    Nach seiner Zeit als Research Associate am Albert Einstein College of Medicine in New York ist er 2004 als Emmy-Noether-AG-Leiter an die Medizinische Hochschule Hannover zurückgekehrt. 2008 hat er dort die Venia legendi erhalten und ist seither als klinischer Oberarzt mit den Spezialgebieten Glomerulonephritiden und Nierentransplantation tätig. 2012 erhielt er den Ruf auf eine Heisenbergprofessur für Transplantationsnephrologie.

    Seine Forschungsarbeiten mit klinischem Bezug reichen von Zytokinwirkungen und Zytokincrosstalk am Podozyten über diabetische Nephropathie bis hin zu Pathomechanismen des PLA2-Rezeptors. Er hat im Zebrafischmodell einen Proteinurie-Screening-Assay entwickelt und damit neue Gene, die zu Veränderungen der Filtrationsbarriere führen, identifiziert. Seine aktuellen Forschungsarbeiten beschäftigen sich mit Regulationsmechanismen des podozytären Aktin-Zytoskelettes und posttranslationalen Modifikatoren, die die Stabilität des Schlitzmembranproteins Nephrin beeinflussen.

    Pressestelle der DGfN

    Weitere Preisträger und Stipendiaten 2014
    • Carl-Ludwig-Preis: Dr. Andreas Linkermann, Kiel

    • Hans-U.-Zollinger-Forschungspreis: Dr. Felix Knauf, Erlangen

    • Nils-Alwall-Preis für Klinische Nephrologie: Dr. Rafael Kramann, Boston (USA)/Aachen

    • Bernd-Sterzel-Preis für nephrologische Grundlagenforschung: Dr. Birgül Kurt, Regensburg; Dr. Björn Buchholz, Erlangen

    • Dr. Werner Jackstädt-Forschungspreis: Dr. Bart Smeets, Aachen

    • Preis für Hypertonie-Forschung: Dr. Marcus Baumann, München

    • Preis für Hypertonie-Forschung: Dr. Christoph Kopp, Erlangen

    • Rainer-Greger-Promotionspreis: Dr. Turgay Saritas, Aachen; Dr. Nicola Wanner, Freiburg; Dr. Adam Zawada, Homburg/Saar

    • Stipendium der DGfN: Dr. Christoph Schell, Freiburg

    • Stipendium der DGfN und des Kuratoriums der DGfN: Dr. Christian Krebs, Hamburg

    • Stipendium der Deutschen Nierenstiftung: Dr. Stephen Zewinger, Homburg/Saar

    • Stipendium der Deutschen Nierenstiftung und der DGfN: Dr. Henning Hagmann, Köln


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    Geschäftsführer DGfN: Uwe Stelbrink
    Geschäftsstelle DGfN:
    Stefanie Sahr, Seumestr. 8, 10245 Berlin
    Tel.: +49 30/5213-7269, Fax: +49 30/5213-7270
    E-Mail: gs@dgfn.eu, Internet: www.dgfn.eu

      Vorstand der DGfN:

    • Prof. Dr. Jürgen Floege, Aachen (Präsident)

    • Prof. Dr. Kerstin Amann, Erlangen

    • Prof. Dr. Mark-Dominik Alscher, Stuttgart

    • Prof. Dr. Andreas Kribben, Essen

    • Dr. Thomas Weinreich, Villingen-Schwenningen


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    Abb. 1 Der Preisträger Prof. Dr. Ulf Panzer (links), Prof. Dr. Jürgen Floege. (Quelle: Aey Congresse GmbH)
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    Abb. 2 Der Preisträger Prof. Dr. Mario Schiffer (links), Prof. Dr. Jürgen Floege. (Quelle: Aey Congresse GmbH)
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