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DOI: 10.1055/s-0034-1395303
Schlaganfallprophylaxe bei nicht-valvulärem Vorhofflimmern – Aspekte der Therapieentscheidung
Publication History
Publication Date:
11 November 2014 (online)
Die Gefahr, die von Vorhofflimmern ausgeht, betrifft in erster Linie das Gehirn und nicht das Herz, erläuterte PD Dr. Claudius Jacobshagen, Göttingen. Dieses erhöhte Schlaganfallrisiko lässt sich lange schon medikamentös senken. Doch obwohl herkömmliche Arzneimittel wie Vitamin-K-Antagonisten eine wirksame Behandlungsform darstellen, ist ihr therapeutisches Fenster gering. Ein regelmäßiges Monitoring sei unerlässlich und nur 50–60 % der Patienten seien optimal eingestellt, betonte Jacobshagen.
Neuere Medikamente wie der direkte orale spezifische Faktor Xa-Inhibitor Apixaban (Eliquis®) könnten hier für Betroffene eine wirksame und sichere Behandlungsalternative darstellen, denn auch die Hemmung des Gerinnungsfaktors Xa beugt der Bildung von Thrombin und Thromben effektiv vor.
Vorteile direkter oraler Antikoagulanzien
In der randomisierten, doppelblinden ARISTOTLE (Apixaban for reduction in stroke and other thromboembolic events in atrial fibrillation)-Studie [ 1 ] wurde gezeigt, dass Apixaban bei der Verhinderung von Schlaganfällen und systemischen Embolien bei Patienten mit nicht-valvulärem Vorhofflimmern Warfarin deutlich überlegen war (21 % relative Risikoreduktion). Selbst schwere Blutungen traten signifikant seltener auf (31 % relative Risikoreduktion). Als einziges direktes orales Antikoagulanz reduziere Apixaban zudem die Gesamtmortalität (11 % relative Risikoreduktion), betonte Jacobshagen. Die Vorteile des Präparats im Vergleich zu Vitamin-K-Antagonisten blieben auch bei älteren und niereninsuffizienten Patienten (renale Elimination von Apixaban 22 %) bestehen.
Die ebenfalls randomisierte, doppelblinde AVERROES (Apixaban versus acetylsalicylic acid to prevent strokes)-Studie [ 2 ], die als Überlegenheitsstudie konzipiert war, verdeutlichte dies gegenüber Acetylsalicylsäure. Apixaban verringerte das Schlaganfallrisiko um mehr als 50 %, ohne das Risiko für schwere Blutungen zu erhöhen. Da das Blutungsrisiko damit genauso gering sei wie unter ASS, sei damit auch das Argument vom Tisch, Ärzte wollten wegen des hohen Blutungsrisikos ihren Patienten lieber kein Antikoagulanz verordnen, meinte der Referent.
Dr. Yvette C. Zwick, München
Quelle: Pressegespräch „Schlaganfallprophylaxe bei nicht-valvulärem Vorhofflimmern im Dialog von Klinik und Praxis – von der Ersteinstellung hin zum langfristigen Therapiemanagement mit Apixaban“ im Rahmen der 80. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) am 24. April 2014 in Mannheim. Veranstalter: Bristol-MyersSquibb GmbH & Co. KGaA / Pfizer Deutschland GmbH.
