Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 2014; 49(10): 588-599
DOI: 10.1055/s-0034-1395170
Fachwissen
Schmerzmedizin
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Diclofenac up2date – Teil 1: Die Pharmakologie und der Vergleich mit anderen Medikamenten

Diclofenac up2date – Part 1: Pharmacology and comparison with other drugs
Stefan Bushuven
,
Daniel Heise
,
Juliane Bolbrinker
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
28. Oktober 2014 (online)

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Zusammenfassung

Das Nicht-Opioid-Analgetikum Diclofenac wird weltweit zur Therapie muskuloskelettaler und perioperativer Schmerzen eingesetzt. Nicht zuletzt wegen der freien Verfügbarkeit niedrigdosierter Präparate als “over-the-counter“-Medikament müssen renale, gastrointestinale und kardiale unerwünschte Wirkungen berücksichtigt werden. Die Vielzahl der verfügbaren Applikationsformen (u.a. Tabletten, Zäpfchen, Tropfen, Gele, Pflaster) mit ihren jeweils spezifischen zugelassenen Indikationen, Dosierungsempfehlungen und Anwendungsbeschränkungen kann verwirrend sein und sowohl einen inadäquaten Einsatz als auch die Vorenthaltung eines potenten Analgetikums bedingen. Die vorliegende Übersichtsarbeit soll Anästhesisten, Schmerztherapeuten und Intensivmedizinern die wichtigsten Aspekte dieser weit verbreiteten Substanz für den Einsatz bei bestimmten Krankheitsbildern und Patientengruppen präsentieren.

Abstract

The non-opioid analgesic diclofenac is used worldwide for musculoskeletal and perioperative pain therapy. Despite its frequent use and easy access as an “over the counter” drug, gastrointestinal, cardiovascular, and renal adverse drug effects have to be considered. Availability of diverse formulations (e.g. tablets, suppository, gel-formulations) with different indications, dosage recommendations and contraindications may easily lead to confusion, thus accounting for inadequate use on the one hand or withholding of an effective analgesic. This review may provide physicians in perioperative medicine, intensive care and pain therapy with important and suitable information about the pharmacology and appropriate use of this drug.

Kernaussagen

  • Diclofenac wird weltweit vertrieben und ist v. a. in der ambulanten Schmerztherapie sehr verbreitet.

  • Die Substanz entfaltet ihre analgetischen, antiphlogistischen und antipyretischen Effekte über verschiedene Wirkmechanismen.

  • Die Hauptwirkung liegt in der Blockade der Cyclooxygenasen 1 und 2.

  • Diclofenac ist seit 2013 bei Patienten mit kardialen und zerebrovaskulären Erkrankungen kontraindiziert und sollte bei hohem kardiovaskulärem Risikoprofil zurückhaltend verwendet werden.

Ergänzendes Material