Aktuelle Dermatologie 2014; 40(10): 387
DOI: 10.1055/s-0034-1394330
Derma-Fokus
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Geriatrie – Haut als Indikator der Alterung

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Publication Date:
02 October 2014 (online)

 

    Krähenfüße um die Augen, hervortretende Adern an der Hand, erste Falten am Hals – die Haut zeigt relativ deutlich, wie alt ein Mensch ist. Doch kann sie auch als Indikator für Alterungsprozesse in anderen, schlechter zugänglichen Organen dienen? „Die Haut lässt Rückschlüsse auf den Zustand der inneren Organe zu“, ist Prof. Fritz Boege von der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf überzeugt.

    Boege zufolge wird die menschliche Alterung im Wesentlichen von 2 Größen bestimmt: durch die genetische Disposition und durch externe Einflüsse wie Ernährung, Lebensführung und Umweltbedingungen. Das Zusammenspiel dieser Faktoren entscheidet, wie schnell Prozesse ablaufen. Besonders deutlich wird dies am Zustand der Haut. Von besonderem Interesse sind für Boege die Fibroblasten, aus denen die Lederhaut zu einem großen Teil besteht. Da sich diese Zellen selten teilen, wird an ihnen der Effekt alterungsrelevanter Einflüsse besonders deutlich – mit spannenden Konsequenzen für die Forschung. „Fibroblasten können möglicherweise als Indikatoren für Alterungsvorgänge in anderen, schlechter zugänglichen Organen dienen“, so Boege.

    Bislang setzen die Wissenschaftler überwiegend auf Modellstudien in Gewebekultur. Auch dürfe man nicht vernachlässigen, dass die Haut Extremfaktoren wie der UV-Strahlung ausgesetzt ist – was auf innere Organe nicht zutrifft. Boege warnt daher: „Es ist ein attraktives Konzept, Fibroblasten als Indikatorsystem für extrinsische Alterungsvorgänge heranzuziehen. Aber es fehlen noch Studien zur Absicherung dieses Ansatzes. Der Weg ist noch weit!“

    Nach einer Mitteilung der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie, Köln


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