Aktuelle Dermatologie 2015; 41(08/09): 325
DOI: 10.1055/s-0034-1393059
Buchbesprechung
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Medizinische Statistik. Angewandte Biometrie für Ärzte und Gesundheitsberufe

Contributor(s):
S. Peker
Gaus W, Muche R.
Medizinische Statistik. Angewandte Biometrie für Ärzte und Gesundheitsberufe.

Stuttgart: Schattauer; 2014.
ISBN: 978-3-7945-2931-5 640 S., 120 Abb., 59,99 €
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Publication Date:
27 August 2015 (online)

 

Buchbesprechung

Im Zeitalter der Evidenz-basierten und Leitlinien-orientierten Medizin ergibt sich mehr denn je die Forderung nach der Beurteilung von Studien, der Bewertung von Metaanalysen und der kritischen Prüfung produktbezogener Aussagen. Dies gilt auch für den nicht unmittelbar mit Fragen der medizinischen Statistik befassten Arzt. Grundwissen in medizinischer Statistik ist dafür unabdingbar. Doch für viele Ärzte – so auch den Autor – stand dies nicht gerade im Zentrum des Medizinstudiums. Hier kommt das Lehrbuch „Medizinische Statistik“ von Gaus und Muche, die seit Jahrzehnten auf dem Gebiet der Biometrie tätig sind und auf eine breite und vielfältige Zusammenarbeit mit Klinikern und experimentell tätigen Forschern zurückblicken, gerade recht. Es bietet eine gut verständliche und unterhaltsam, bisweilen geradezu amüsant geschriebene umfassende Übersicht über die angewandte Biometrie.

Der umfangreiche Stoff wird in zahlreichen Kapiteln systematisch und präzise dargestellt. Zur Orientierung sind diese durch knappe und mit stichwortartigen Überschriften versehenen Absätzen zu speziellen Themen gegliedert. Durch das ausführliche Sachwortverzeichnis, das einen raschen Zugang zu eben diesen Abschnitten ermöglicht, gewinnt das Werk die Qualität eines Nachschlagewerkes.

Schwierige statistische Sachverhalte werden leicht verständlich, nachvollziehbar und mittels praxisrelevanter oder dem Alltagsleben entlehnter Beispiele plastisch dargestellt. Da wo sie hilfreich oder notwendig sind, ergänzen mathematische Formeln den Text. Diese und Übungsaufgaben laden den Interessierten und den sich auf eine Klausur vorbereitenden Leser zur Vertiefung des Gelernten ein, können aber ohne Nachteile für das Textverständnis auch übergangen werden. Die Übungsaufgaben sind praxisnah gefasst und können damit durchaus Ansätze zur Lösung konkreter Probleme bieten.

Das Buch vermittelt Grundlagen und Spezialkenntnisse zur medizinischen Statistik, erläutert Tests und grafische Hilfsmittel und bietet wertvolle praktische Hinweise zur Erstellung, Durchführung und Auswertung von Studien. Es berührt medizinhistorische Fragen sowie Aspekte der medizinischen Ethik. „Medizinische Statistik“ wendet sich damit gleichermaßen an den interessierten praktisch tätigen Arzt ohne besondere biomathematische Vorkenntnisse und an den mit speziellen Fragestellungen klinischer oder experimenteller Forschung befassten Mediziner und ist beiden unbedingt zu empfehlen.

Dr. med. S. Peker, Bad Segeberg


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