Wirksamkeit von Calcium-Hydroxylapatit im Vergleich zur injizierbaren Hyaluronsäure
bei der Handrückenaugmentation
Kurzkommentar zu Seite 445
Neutrophilendermatitis mit Arthralgien unter Therapie mit Vemurafenib bei malignem
Melanom
Kurzkommentar zu Seite 452
Wirksamkeit von Calcium-Hydroxylapatit im Vergleich zur injizierbaren Hyaluronsäure
bei der Handrückenaugmentation
Kurzkommentar zu Seite 445
In der vorgestellten Studie von Sattler et al. werden Wirksamkeit und Sicherheit der
dermalen Filler Calcium-Hydroxylapatit (Radiesse®) und Hyaluronsäure (Juvéderm® Ultra 4) bei der Hand-Augmentation miteinander verglichen. In einer teilweise verblindeten
Studie wurden bei 37 Frauen im Alter zwischen 45 und 65 Jahren die o. g. Substanzen
im Halbseitenversuch in die rechte bzw. linke Hand injiziert, mit dem Ziel der ‚Hautverjüngung‘
(Hand-Augmentation). Die Beurteilung des Therapieerfolges erfolgte vor Beginn sowie
nach 1, 3, 9 und 12 Monaten. Beurteilt wurde das Aussehen der Hände (nach der ‚Merz
5-point hand grading scale‘), das kosmetische Ergebnis, die Zufriedenheit des Patienten
und des Arztes sowie die Schmerzen bei der Therapie. Im Ergebnis zeigte sich, dass
beide Filler zu einer signifikanten Verbesserung des Aussehens geführt hatten, die
auch über 12 Monate anhielt. Bei 13 Patienten war ein touch-up (erneute Injektion)
beider Hände erforderlich; bei 3 Patienten lediglich an der mit Hyaluronsäure behandelten
Hand. Bei 6 Patienten, die mit Calcium-Hydroxylapatit behandelt wurden, kam es zu
vorübergehenden Nebenwirkungen (Ödem, Schmerzen, Bewegungseinschränkung, Gefühlsstörungen),
die sich jedoch ohne Therapie innerhalb von 2 Wochen vollständig zurückbildeten. Insgesamt
kommen die Autoren zu dem Ergebnis, dass beide Substanzen gleich gut geeignet sind,
eine langfristige Hand-Augmentation zu bewirken. Calcium-Hydroxylapatit führte zu
etwas besseren kurzfristigen Ergebnissen, bei kleinerem Injektionsvolumen. Somit wurde
in dieser, wenn auch kleinen, Studie eindrucksvoll bestätigt, was aus früheren Studien
zur Korrektur der Nasolabialfalte bekannt war; dass Filler in der Tat geeignet sind,
das Aussehen der Hände zu verbessern und eine temporäre Hautverjüngung zu erreichen.
Neutrophilendermatitis mit Arthralgien unter Therapie mit Vemurafenib bei malignem
Melanom
Kurzkommentar zu Seite 452
In einem interessanten Fallbericht aus dem Hauttumorzentrum in Wiesbaden wird über
eine seltene Nebenwirkung von Vemurafenib, des seit 2012 zur Behandlung des metastasierten
malignen Melanoms zugelassenen Hemmers der onkogenen V600-BRAF-Serin-Threonin-Kinase,
berichtet.
Bei einer 48-jährigen Patientin mit einem 15 cm durchmessenden, exophytisch-wachsenden
malignen Melanom des linken Unterschenkels (pT4b N3 M0 klinisches Stadium III C) wurde
nach Exzision, bei nachgewiesener V600E-Mutation, eine Therapie mit Vemurafenib eingeleitet.
Nach 6 Wochen entstanden druckdolente, infiltrierte, livid-rote Knoten an den Extremitäten,
einhergehend mit Arthralgien und symmetrischer Gelenkschwellung an Händen und Fußknöcheln.
Eine Therapie mit topischen und systemischen Steroiden und Dosisreduktion des Vemurafenib
führte zum Rückgang der Symptomatik. Verschiedene Nebenwirkungen durch BRAF-Inhibitoren
sind bekannt: Hierzu zählen insbesondere makulo-papulöse Exantheme, Fotosensitivität,
Keratoakanthome, spinozelluläre Karzinome, plantare Hyperkeratosen und Zweitmelanome.
Eine Neutrophilen-Pannikulitis mit Arthralgien und Gelenkschwellung, wie hier beschrieben,
tritt selten auf; lediglich vereinzelte Fallberichte zu Erythema nodosum-ähnlichen
Pannikulitiden und Sweet-Syndrom existieren. Wichtig ist jedoch, dass Ärzte, die Patienten
mit BRAF-Inhibitoren behandeln, auch mit seltenen Nebenwirkungen vertraut sein sollten.