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DOI: 10.1055/s-0034-1390182
Prävention – Neue Daten zur Asthma-Inzidenz bei Jugendlichen
Publication History
Publication Date:
09 September 2014 (online)
Passivrauchen gehört zu den Hauptrisikofaktoren für das erstmalige Auftreten einer Asthma-Erkrankung im Jugendalter. Genau hier könnten Präventionsmaßnahmen ansetzen; so lautet eines der Ergebnisse einer kanadischen Kohortenstudie.
BMC Pulm Med 2014; 14: 51
Die Prävalenz von Asthma-Erkrankungen liegt derzeit weltweit bei ca. 10%, mit eher höheren Zahlen in den westlichen Industrieländern. Das Auftreten bei Kindern ist gut dokumentiert, für Jugendliche gibt es jedoch nur wenige Daten. J. A. Lawson et al. wollen diese Lücke schließen.
Mittels Daten aus der kanadischen Studie National Population Health Survey wurden Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren identifiziert, die bei Studieneinschluss nicht an Asthma litten. 956 Teilnehmer wurden ausgewählt, die 2 038 890 Jugendliche repräsentierten. Beurteilt wurde die Neudiagnose einer Asthma-Erkrankung während des Nachbeobachtungszeitraums von 12 Jahren.
Während der 21 274 890 Personenjahre (PJ) des Nachbeobachtungszeitraums kam es hochgerechnet bei 293 450 Jugendlichen (14,4 %) zu einer Asthma-Neuerkrankung. Die Asthma-Inzidenz lag bei 10,2/1000 PJ. Dabei war die Inzidenz bei Mädchen doppelt so hoch wie bei Jungen (13,2 vs. 6,6/1000 PJ, Hazard Ratio [HR] 2,13). Ebenso war sie höher bei den Jugendlichen, die Passivrauch ausgesetzt waren (13,8 vs. 7,2/1000 PJ; HR 2,06). Im Hinblick auf die geografische Herkunft zeigte sich ein Trend hin zu einer geringeren Inzidenz bei Jugendlichen aus ländlichen Gebieten (Unterschied statistisch nicht signifikant). Für Jugendliche, die selbst rauchten, fand sich keine erhöhte Inzidenz, ebenso wenig für Übergewichtige. Zusätzlich zeigte sich bei den Mädchen, nicht aber bei den Jungen, ein Kohorteneffekt dergestalt, dass bei zu Studienbeginn älteren Mädchen häufiger ein Asthma neu diagnostiziert wurde als bei den jüngeren.
Asthma-Präventionsprogramme für Jugendliche sollten sich v.a. auf das Passivrauchen konzentrieren, meinen die Autoren. Dazu gehöre z. B. ein Rauchverbot in der Öffentlichkeit. Mädchen seien die Hauptzielgruppe; bei ihnen müsse der beobachtete Kohorteneffekt und mögliche Konsequenzen daraus für die Praxis weiter untersucht werden.
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