Rofo 2015; 187(06): 487-489
DOI: 10.1055/s-0034-1385820
The Interesting Case
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Ileumvarizen als seltene Ursache einer unteren gastrointestinalen Blutung

P. B. Sporns
,
P. Barth
,
H. Wolters
,
A. Schmedt
,
M. Koehler
Further Information

Publication History

10 September 2014

05 December 2014

Publication Date:
06 March 2015 (online)

Einleitung

Im Rahmen einer portalen Hypertension kann es zur Dilatation auch physiologisch vorliegender portosystemischer Kollateralen und somit zur Ausbildung von portosystemischen Umgehungskreisläufen in Form von Varizen kommen. Am häufigsten sind ösophagogastrische Varizen, welche die Ursache für ca. 6 – 14 % aller oberen GI-Blutungen darstellen (Almadi MA et al. Gastrointest Endosc 2011; 74: 380 – 388). Alle anderen Formen der abdominellen Varizen, sogenannte ektope Varizen, sind deutlich seltener und treten insbesondere nach abdominellen Operationen auf (Kobayashi K et al. Eur J Gastroenterol Hepatol 2001; 13: 63 – 66.). Blutungen aus kleinen intestinalen Varizen können lebensbedrohlich sein, da eine Diagnosestellung und Therapie häufig erschwert sind. In der aktuellen Literatur sind Mortalitätsraten von bis zu 40 % publiziert (Almadi MA et al. Gastrointest Endosc 2011; 74: 380 – 388).

Wir berichten über den Fall einer 53-jährigen Patientin, die sich mit V. a. eine obere Gastrointestinale (GI) Blutung vorstellte, im Verlauf jedoch eine vital bedrohliche, transfusionspflichtige Blutung aus Varizen im Bereich des terminalen Ileums entwickelte.