Rofo 2015; 187(05): 385-386
DOI: 10.1055/s-0034-1385456
The Interesting Case
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Langstreckige Invagination bei solitärem Peutz-Jeghers-Polyp bei einer pädiatrischen Patientin

C. M. Schmelter
,
A. Sarropoulos
,
R. Conrad
,
D. Vorwerk
Further Information

Publication History

18 July 2014

03 October 2014

Publication Date:
05 November 2014 (online)

Einleitung

Im Kindesalter ist die Invagination bzw. Intussuszeption nach der Appendizitis die zweithäufigste Ursache für das akute Abdomen (95 % aller Invaginationen; Altersgipfel: 3 bis 24 Monate). Bei Adoleszenten und Erwachsenen tritt eine Invagination vergleichsweise selten auf (5 % aller Invaginationen; Ursache für 1 % aller Darmverschlüsse).

Bei der Invagination stülpt sich ein proximales Darmsegment (Invaginat, bzw. Intussusceptum) mit seinem Mesenterium in einen aboral gelegenen Darmabschnitt (Invaginans bzw. Intussuscipiens) ein. Die Blutversorgung des Invaginats kann gestört werden und in der Folge kann es zu einem Darmödem, einer Darmischämie und einem Darmverschluss kommen.

Während bei Kindern in den meisten Fällen eine ileozökale Invagination vorliegt, handelt es sich bei Erwachsenen häufig um eine ileoileale Darmeinstülpung.

Bei Kindern wird die Invagination in den meisten Fällen durch geschwollene Peyer-Plaques oder vergrößerte mesenteriale Lymphknoten verursacht („idiopathische“ Ursache bei 90 % aller kindlichen Invaginationen).

Bei Adoleszenten und Erwachsenen kommen kurzstreckige, transiente und selbstlimitierende Invaginationen vor. Langstreckige Invaginationen bei Adoleszenten und Erwachsenen mit Darmverschluss sind häufig durch ein präformiertes Leitgebilde wie Divertikel oder Darmpolypen im Dünndarm oder bösartige Tumoren im Dickdarm verursacht.

(Federle MP et al. Diagnostic Imaging – Abdomen, First Edition. I4: 78 – 81; Benz-Bohm G et al. Kinderradiolgie; 2. Aufl. 214 – 216; Schuster W, Färber D. Kinder-Radiologie; 2. Aufl. 626 – 229)