Diabetes aktuell 2014; 12(04): 198
DOI: 10.1055/s-0034-1384262
Forum der Industrie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Neues System zur Glukosemessung – Kontinuierlicher Glukoseverlauf ermöglicht gezielte Intervention

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Publication Date:
29 August 2014 (online)

 

    „Die konventionelle Blutzuckermessung erfordert von Menschen mit Diabetes viel Disziplin und Beschäftigung mit der Erkrankung, ist jedoch unerlässlich zur Beurteilung der Einstellungsqualität des Glukosestoffwechsels“, konstatierte Dr. Jens Kröger, Hamburg.

    Für viele Patienten ist dies ein Problem. Denn nicht immer lässt der Alltag eine Messung in diskreter Atmosphäre, in Ruhe und mit sauberen Fingern zu. Daraus resultieren oftmals zu wenige oder verfälschte Messungen, dokumentiert auf kleinen Zetteln. Durch diese unübersichtliche Darstellung ist es für den Arzt und den Patienten schwierig zielgerichtete Intervention zur Optimierung des Glukoseprofils vorzunehmen. Dies hat nicht zuletzt auch Langzeitschäden zur Folge.

    AGP: Einfache Grafik – klare Handlungsdirektive

    „Eine Erleichterung bei der Dateninterpretation bietet an dieser Stelle das Ambulante Glukose Profil“, berichtet Kröger. Die Software AGP wandelt kontinuierlich gemessene Glukosedaten in vereinfachte Kurvenverläufe um. Anhand dieser Grafiken des Tagesverlaufs der Glukosewerte lassen sich sehr gut Muster erkennen und mit dem Patienten gezielt besprechen, wie er zu bestimmten Tageszeitpunkten sein Ess- und Bewegungsverhalten ändern sollte; oder auch wie eine Medikamentendosis modifiziert werden kann. „Diese gut fassbaren Grafiken sind für den Patienten gut verständlich, sodass er die besprochenen Maßnahmen bereitwillig umsetzt.“

    Basis einer solchen grafischen Visualisierung mit AGP ist jedoch eine valide und kontinuierliche Blutzuckermessung. Eine solche steht mit der kontinuierliche Glukosemessung (CGM) zwar prinzipiell zur Verfügung, erläutert Dr. Udo Hoss, Alameda, USA. Sie hat aber aufgrund ihrer Komplexität, hoher Kosten und fehlender Kostenerstattung keine breite Anwendung gefunden. „Deshalb entwickelte Abbott eine neue Kategorie der Glukosemessung.“ Der Sensor des Flash Glucose Monitoring (FGM) hat die Größe einer 2-Euro-Münze und wird vom Patienten am Oberarm „einfach und schmerzarm“ appliziert. Er verbleibt dort für 2 Wochen. Die Messung erfolgt im Unterhautfettgewebe, also nicht in einem Blutgefäß. Die Sensorik, sozusagen die Antennen, beinhalten Glukose-Oxidase, die beim Kontakt mit Glukose-Molekülen eine dezente elektrische Spannung generieren, die von der Sensor-Elektrode registriert wird.

    Reimund Freye, Baden-Baden

    Quelle: Satellitensymposium: „Flash Glucose Monitoring und Ambulantes Glukose Profil – Neue Chancen im Diabetesmanagement ohne routinehafte Blutzuckermessung“, am 28.5.2014 in Berlin; Veranstalter: Abbott


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