Diabetes aktuell 2014; 12(04): 158
DOI: 10.1055/s-0034-1384259
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Typ-2-Diabetes – Gutes Selbstmanagement senkt Mortalität

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Publication Date:
29 July 2014 (online)

 

    Die Wissenschaftler vom Institut für Gesundheitsökonomie und Management im Gesundheitswesen (IGM) und vom Institut für Epidemiologie II (EPI II) am Helmholtz Zentrum München (HMGU) untersuchten gemeinsam mit Kollegen des Deutschen Diabetes-Zentrums (DDZ) in Düsseldorf den Zusammenhang des Selbstmanagements mit der Mortalität bei Patienten mit Typ-2-Diabetes. Die Ergebnisse wurden in Diabetes Care veröffentlicht. Das HMGU sowie das DDZ sind Partner im Deutschen Zentrum für Diabetesforschung (DZD).

    Hoher Selbstmanagement-Index – niedrige Mortalität

    340 Studienteilnehmer mit Typ-2-Diabetes wurden bezüglich ihres Patientenverhaltens, welches beispielsweise regelmäßiges Kontrollieren des Blutzuckerspiegels, Führen eines Ernährungsplans oder körperliche Aktivität umfasst, befragt und daraus ein Selbstmanagement-Index ermittelt. Diesen Index setzte das Team um Prof. Rolf Holle und Michael Laxy in Zusammenhang mit der Sterblichkeit der Personen, die über einen Zeitraum von 12 Jahren erfasst wurde. Die Analyse ergab, dass Patienten mit einem guten Diabetes-Selbstmanagement, d. h. mit einem hohen Selbstmanagement-Index, ein deutlich geringeres Mortalitätsrisiko aufweisen, als Patienten mit einem niedrigen Selbstmanagement-Index. Dieser Zusammenhang besteht unabhängig von anderen Faktoren, die die Mortalität beeinflussen können, wie etwa Alter, Geschlecht, Begleiterkrankungen oder medikamentöse Therapien.


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    Aktive Therapiebeteiligung der Patienten wichtig

    „Die Ergebnisse zeigen, dass neben einer leitliniengerechten ärztlichen Behandlung auch das Patientenverhalten eine große Bedeutung für den Krankheitsverlauf sowie den Behandlungserfolg hat“, erklärt Holle, Leiter der Arbeitsgruppe Ökonomische Evaluation am IGM. „Patientenzentrierte Angebote, wie Diabetesschulungen und Informationsangebote, leisten daher einen wertvollen Beitrag für eine gute Patientenversorgung und sollten künftig weiter ausgebaut werden“.

    Grundlage der analysierten Daten ist die KORA-A-Studie, die sich aus Teilnehmern von 2 früheren bevölkerungsbasierten Gesundheitsstudien und aus Patienten des KORA-Herzinfarktregisters aus dem Raum Augsburg zusammensetzt.

    Pressemitteilung Helmholtz Zentrum München – Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt vom 26.3.2014


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