Diabetes aktuell 2014; 12(04): 156
DOI: 10.1055/s-0034-1384257
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

DIfE informiert – DEUTSCHER DIABETES-RISIKO-TEST® jetzt noch besser

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Publication Date:
29 July 2014 (online)

 

    Wissenschaftler des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung (DIfE) haben den von ihnen entwickelten Diabetes-Risiko-Test nun anhand neuer Studiendaten optimiert, die sie kürzlich in der Fachzeitschrift Diabetes Research and Clinical Practice (Mühlenbruch et al., 2014) gemeinsam mit Kollegen des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD) publizierten. Die neuen Fragebogenversionen für Privatpersonen und Hausärzte sind ab sofort kostenfrei unter http://www.dife.de/diabetes-risiko-test/ abrufbar und berücksichtigen nun auch die familiäre Vorbelastung.

    Der erstmals 2007 auf Datenbasis der Potsdamer EPIC-Studie erstellte Diabetestest erlaubt es Erwachsenen, das persönliche Typ-2-Diabetes-Risiko einfach und sehr präzise zu bestimmen. Neu ist, dass sich nun mithilfe des Fragebogens der Einfluss der familiären Vorbelastung ermitteln und im Vergleich zu anderen Risikofaktoren, wie zum Beispiel dem Alter, quantifizieren lässt. „So hätte ein Fünfzigjähriger, dessen Vater oder Mutter an Typ-2-Diabetes erkrankt ist, ein Risiko wie ein Sechzigjähriger ohne Vorbelastung“, erklärt Hans-Georg Joost, wissenschaftlicher Direktor des DIfE. Bei Vorliegen einer familiären Belastung sei also eine besonders intensive Prävention durch eine Ernährungs- und Lebensstilumstellung angezeigt, sagt der Mediziner und Pharmakologe weiter. „Nutzer des Tests können dabei anhand der vergebenen Punktzahl abschätzen, inwieweit sie ihr persönliches Risiko selbst günstig beeinflussen können, indem sie zum Beispiel ihren Taillenumfang reduzieren oder ihren Vollkornbrotverzehr erhöhen“, ergänzt Kristin Mühlenbruch, Erstautorin der oben zitierten Studie.

    „Das Gute an Typ-2-Diabetes ist, dass sich durch rechtzeitig angewandte, gezielte präventive oder therapeutische Maßnahmen die Erkrankung und damit auch schwere Folgeschäden verhindern oder zumindest hinauszögern lassen“, sagt Matthias Schulze, Leiter der Abteilung Molekulare Epidemiologie am DIfE. Zu den Folgeerkrankungen zählen u. a. Schädigungen der Augen und Nieren, ein Herzinfarkt oder Schlaganfall.

    Einfache Anwendung bei Vorsorgeuntersuchung möglich

    Die Wissenschaftler des DIfE würden es daher begrüßen, wenn Allgemeinmediziner den Patientenfragebogen zusammen mit einer einfachen Blutzuckeruntersuchung im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung nutzten, um das Risikoprofil einer Person ab dem 35. Lebensjahr zu bestimmen. Präventionsmaßnahmen ließen sich so sinnvoll auf die Gruppe der Hochrisikopersonen begrenzen. Darüber hinaus sei der Test für eine anschließende, quantitative Erfolgskontrolle nutzbar.

    Pressemitteilung Deutsches Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE), 19.5.2014


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