Diabetes aktuell 2014; 12(3): 107
DOI: 10.1055/s-0034-1383713
Editorial
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Neues und Altes … Diabetesforschung heute und morgen

Antje Bergmann
,
Peter E. H. Schwarz
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Publication Date:
23 June 2014 (online)

„Alles Alte, soweit es den Anspruch darauf verdient hat, sollen wir lieben; aber für das Neue sollen wir eigentlich leben.“ (Theodor Fontane)

Mit diesem Heft möchten wir Ihnen Innovationen auf dem Gebiet der Diabetesforschung näher bringen.

Die Arbeitsgruppe um Torben Biester, Diabetes-Zentrum für Kinder und Jugendliche, Kinder- und Jugendkrankenhaus, Hannover, beschreibt den aktuellen Stand von „Closed loop“-Systemen: Die Verknüpfung von Glukosesensoren in Ergänzung zu einer ICT oder CSII. Dies entspricht dem Wunsch von Betroffenen und Behandlern, die Funktionen der Bauchspeicheldrüse komplett nachzuahmen. Aktuelle Forschungen sind auf einem guten Weg zur künstlichen Bauchspeicheldrüse.

Siegfried Eckert, Kardiologische Klinik, Herz- und Diabeteszentrum NRW, Universitätsklinikum der Ruhruniversität Bochum, untersucht in seinem Beitrag die Auswirkungen der renalen Denervation auf den Blutdruck und HbA1c. In dieser Übersichtsarbeit wurde diese Methode und damit die Niere als Zielorgan in den Fokus gerückt. Nun existieren randomisierte Studien hierzu, die die Effekte kontrollieren.

Andreas Fritsche, Institut für Diabetesforschung und Metabolische Erkrankungen des Helmholtzzentrums München an der Universität Tübingen beschreibt die Klinische Diabetesforschung. Er stellt die deutsche Diabetespräventionsstudie PLIS (Prädiabetes-Lebensstil-Intervention-Studie) vor. Diese Studie soll der Frage nachgehen, ob bei Hochrisikopersonen eine intensivere Lebensstilintervention (Beratung, körperliche Aktivität) effektiver ist als bisherige Lebensstilinterventionen. Ziel ist es unter anderem herauszufinden, ob individuell angepasste Präventionsmaßnahmen sinnvoll sind und wie diese gestaltet werden müssen.

Ein abschließender wichtiger Artikel von Günter Päth und Jochen Seufert, Universitätsklinikum Freiburg, Klinik für Innere Medizin II, Abteilung für Endokrinologie und Diabetologie, stellt sich der Forschungsfrage: „Betazellersatz und Stammzelltherapie des Diabetes – Wo stehen wir heute?“. Zum derzeitigen Forschungsstand und zu möglichen Auswirkungen auf die Diabetestherapie der Zukunft hören wir einiges Neues.

Wir hoffen, Ihnen auch mit diesem Heft eine umfassende und aktuelle Zusammenfassung von Translationaler Forschung gegeben zu haben, d. h. von aktuellsten Forschungsergebnissen und deren tatsächlichem erwarteten Einfluss auf die Diabetestherapie in der Zukunft.

Ihre Antje Bergmann und Ihr Peter Schwarz