Fortschr Neurol Psychiatr 2014; 82(06): 308
DOI: 10.1055/s-0034-1381283
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Referat – Akuter ischämischer Schlaganfall: Eine frühe Blutdrucksenkung verschlechtert die Prognose nicht

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Publication Date:
05 June 2014 (online)

Fragestellung: Die chinesischen Wissenschaftler um H. Jiang et al. haben den Einfluss einer frühen aktiven Blutdrucksenkung bei akutem ischämischen Schlaganfall auf die klinische Prognose untersucht.

Hintergrund: Hypertensive Blutdruckwerte sind bei Patienten mit ischämischem Schlaganfall in der Akutphase häufig. Während der Nutzen einer Blutdrucksenkung in der Schlaganfallprävention allgemein anerkannt ist, ist der Effekt einer antihypertensiven Behandlung in der Akutphase des ischämischen Schlaganfalls bisher nur unzureichend untersucht. Theoretisch könnte eine Blutdrucksenkung einerseits nützlich sein, da es dadurch möglicherweise zu einer Reduktion des Ödems und einer Risikoreduktion für sekundäre Blutungen kommt. Andererseits besteht die Befürchtung, dass eine akute Reduktion des Blutdrucks bei zerebraler Ischämie zu einer verminderten Durchblutung der Penumbra führt, was eine Vergrößerung des Infarktareals zur Folge haben könnte.