Aktuelle Dermatologie 2014; 40(06): 218
DOI: 10.1055/s-0034-1381254
Derma-Fokus
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Basalzellkarzinom – Immuno-Kryochirurgie bei nicht superfiziellen Tumoren

Contributor(s):
Johannes Weiß
Gaitanis G, Bassukas ID.
Acta Derm Venerol 2014;
94: 38-44
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Publication History

Publication Date:
05 June 2014 (online)

 

Die Kryochirurgie sowie die Behandlung mit Imiquimod sind etablierte Monotherapien bei superfiziellen Basalzellkarzinomen. Bei dickeren Tumoren sind diese Optionen häufig unzureichend. G. Gaitanis und I. D. Bassukas haben nun untersucht, ob eine Kombination der beiden Therapien Erfolg versprechend ist.
Acta Derm Venerol 2014; 94: 38–44

An der Studie konnten Patienten mit histologisch gesichertem, nicht superfiziellem Basalzellkarzinom mit einem Durchmesser von max. 2 cm teilnehmen, die die Kombination aus topischem Imiquimod und Kryochirurgie (Immuno-Kryochirurgie) als Alternative zur herkömmlichen chirurgischen Exzision in Anspruch nehmen wollten. Die Patienten wurden dazu angeleitet, Imiquimod allabendlich auf jeden Tumor inkl. einer Zone von 0,5 cm um den sichtbaren Tumorrand aufzubringen. 2 Wochen nach Therapiestart erfolgte ein kryochirurgischer Eingriff mit flüssigem Stickstoff in einer Zone von ebenfalls 0,5 cm um den sichtbaren Tumorrand herum. Anschließend wendeten die Patienten Imiquimod für weitere 3 Wochen an, sodass die Gesamtbehandlungsdauer 5 Wochen betrug.

Insgesamt beteiligten sich 83 Patienten mit 124 Tumoren an der Studie, von denen 79 (95,2 %; 40 Männer und 39 Frauen im Durchschnittsalter von 72,4 Jahren) mit 119 Tumoren mind. einen Zyklus der Immuno-Kryochirurgie beendeten. Die Nachbeobachtungszeit lag bei 18–60 Monaten, mit einem Durchschnittswert von 28,3 Monaten; in 58 % der Fälle (n = 69) betrug die Nachbeobachtungszeit mind. 2 Jahre.

Erfolg durch kombinierte Therapie

Nach einem Behandlungszyklus zeigten sich bei 97,5 % stabile komplette Remissionen (116 / 119 Tumoren), bei 3 Fällen bestand eine partielle Remission. Bei 3 von 116 Tumoren kam es zu einem Rezidiv, insgesamt 6 Tumoren sprachen auf die primäre Behandlung nicht an. Weder Tumorgröße noch Lokalisation hatten einen Einfluss auf das Behandlungsergebnis. In 5 von 6 Fällen konnte jedoch eine wiederholte Immuno-Kryochirurgie helfen, was zu einem Gesamtansprechen von über 99 % führte. Allerdings gab es in dieser Studie keine Kontrollgruppe mit konventioneller Behandlung.

Fazit

Die Ergebnisse zeigen nach Ansicht der Autoren einen deutlichen therapeutischen Effekt der Immuno-Kryochirurgie in einer großen Serie von primären nicht superfiziellen Basalzellkarzinomen.


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