Diabetes aktuell 2014; 12(03): 147
DOI: 10.1055/s-0034-1381245
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Vitamin-B12-Mangel – Risikogruppen erkennen – irreversible Folgeschäden vermeiden

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Publication Date:
23 June 2014 (online)

 

    „Der Vitamin-B12-Mangel ist in der älteren Bevölkerung weit verbreitet“, berichtete Prof. Rima Obeid vom Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin am Universitätsklinikum des Saarlandes. Die Bestimmung der Biomarker Holotranscobalamin (HoloTC) gefolgt von Methylmalonsäure (MMA) in einer 2-Phasen-Diagnosestrategie ist zur Identifizierung eines Vitamin-B12-Mangels wesentlich besser geeignet als die alleinige Messung der Gesamt-Vitamin-B12-Serumkonzentration.

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    (Bild: PhotoDisc)

    Eine unzureichende Zufuhr mit der Nahrung kann eine der vielfältigen Ursachen eines Vitamin-B12-Mangels sein, insbesondere bei Vegetariern, da tierische Lebensmittel die Hauptquelle für Vitamin-B12 darstellen. Aber nicht alle Vitamin-B12-reichen Nahrungsmittel sind effiziente Quellen: „Abhängig von der Freisetzung des Vitamins aus den bindenden Proteinen variiert die Bioverfügbarkeit je nach Lebensmittel“, erklärte Dr. Eva Greibe von der Aarhus University, Dänemark. Für gesunde Personen mit einer ausgewogenen Ernährung stellt dies kein Problem dar. Bei älteren Menschen führt die altersbedingte verminderte Sekretion von Magensäure und des Intrinsic-Faktors zu einer Vitamin-B12-Malabsorption. Auch Magen- und Darmerkrankungen sowie die Einnahme von Medikamenten wie Metformin bei Diabetes mellitus können mit erniedrigten Vitamin-B12-Serumwerten einhergehen.

    Wie Prof. Karlheinz Reiners vom Universitätsklinikum Würzburg darlegte, sind Leistungsmangel, anhaltende körperliche Schwäche nach schweren Erkrankungen sowie unklare Gewichtsabnahme ebenso unspezifische Anzeichen eines Mangels wie Gangunsicherheit, Sturzneigung und depressive Verstimmungen. Bleibt der Vitamin-B12-Mangel unentdeckt, können schwerwiegende hämatologische und/oder neuro-psychiatrische Erkrankungen die Folge sein. „Besonders tragisch ist dabei, dass bei Erkennung des ursächlichen Vitamin-B12-Mangels sehr leicht eine kausale und effektive Therapie durchgeführt werden könnte“, so Prof. Reiners.

    Wie Prof. Joachim Schmidt aus Dresden darlegte, haben Studien gezeigt, dass die Substitution von Vitamin B12 auch oral erfolgen kann und durchaus Vorteile gegenüber der parenteralen Applikation hat. So erwies sich in einer Untersuchung die orale Substitution von 1000 μg Vitamin B12 als genauso hilfreich wie die intramuskuläre Injektion. Die orale Gabe wurde allerdings besser von den Patienten toleriert und war kostengünstiger. Einer randomisierten doppelblinden Dosisfindungs-Studie zufolge, sind zur Normalisierung der Vitamin-B12-Werte im Blut bei leichtem Mangel Dosierungen von ≥ 500–1000 μg/d[ * ] erforderlich. Eine Bewertung durch die Cochrane Group von randomisiert kontrollierten Studien zeigte, dass oral verabreichtes Cyanocobalamin in Dosierungen von 1000–2000 μg ebenso effektiv ist wie die parenterale Applikation, selbst bei Resorptionsstörungen.

    Quelle: 3. Fachsymposium „Vitamin B12 – Der Patient im Fokus“, am 12. April 2014 in Berlin. Veranstalter: Wörwag Pharma


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    * 1000 μg Cyanocobalamin pro Dragee ist enthalten in B12 »Ankermann«®.




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    (Bild: PhotoDisc)