Diabetes aktuell 2014; 12(03): 146
DOI: 10.1055/s-0034-1381243
Forum der Industrie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Diabetes-Therapie – „Schritt für Schritt“ zu optimierten Blutzuckerwerten

Further Information

Publication History

Publication Date:
23 June 2014 (online)

 

    Wenig Bewegung, viel viszerales Fett, ein erhöhter Blutdruck und Insulinresistenz sind gleichzeitig Ursachen und Folgen des Teufelskreises einer Wohlstandserkrankung. Um ihn zu durchbrechen, gilt es bei Überlegungen zur Therapie des metabolischen Syndroms die Patienten vor allem zu überzeugen, ihre Ernährung und eine angemessene körperliche Aktivität als Kern eines jeden Behandlungskonzeptes zu sehen. Ergänzend sollte die Blutzucker-Balance mit einem geeigneten Antidiabetikum medikamentös optimiert werden. Dabei sind neben zahlreichen, sich oft bedingenden Stoffwechsel-Prozessen vor der Entscheidung für eine Behandlungsstrategie weitere Komorbiditäten des metabolischen Syndroms, kardiale Erkrankungen oder auch eine eingeschränkte Leberfunktion dieser Patienten zu berücksichtigen. So spiele z. B. bei einer Leberzirrhose wie auch bei einer chronischen Herzinsuffizienz die Insulinresistenz eine zentrale Rolle, erläuterte Dr. Rainer Betzholz, Neuss.

    Anhand zweier Fälle wurde aus diabetologischer Sicht, unter sportmedizinischen Aspekten und aus ernährungswissenschaftlicher Perspektive demonstriert, wie man neben einer individuellen medikamentösen Blutzuckereinstellung die Patienten zu adäquaten Bewegungsprogrammen sowie zu an ihr Krankheitsbild angepasster Ernährung animieren kann. Prof. Dr. Dr. Christine Graf, Köln, fokussierte den „Schutzfaktor Fitness“ und den damit garantiert verbundenen Benefit bei allen chronischen Erkrankungen. 150 min. Bewegungszeit pro Woche bzw. 10 000 Schritte pro Tag seien Zielgrößen, mit denen man die Patienten behutsam vertraut machen sollte. Additiv zur Bewegung sei für die Gewichtsreduktion eine bedarfsgerechte Ernährungsumstellung unverzichtbar.

    Bei den medikamentösen Optionen sei darauf zu achten, dass individuell und mit Berücksichtigung von Nebenwirkungen bezüglich Insulinresistenz, kardiovaskulärer und Nierenschädigung ein Medikament gewählt wird, das diesbezüglich möglichst wenige Einschränkungen hat, ggf. auch abweichend von Standardschemata, sagte Betzholz. So werden DPP-4-Hemmer wie Sitagliptin (als Xelevia® zur freien Kombination mit Metformin oder als Fixkombination Velmetia®) mit ihrem modernen Wirkmechanismus in der DDG-Therapieleitlinie als wirksame und gut verträgliche 2nd-line-Präparate empfohlen, wenn der HbA1c durch Diät und Bewegung und nach Metformin-Monotherapie nicht zufriedenstellend senken ist.

    Elke Klug, Berlin

    Quelle: Symposium im Rahmen der DDG-Herbsttagung 2013 „Besondere Typ 2-Diabetiker – Herausforderungen in Therapieeinstellung und Patientenführung“ am 15. 11. 2013 in Berlin. Veranstalter: Berlin Chemie AG


    #