Gesundheitswesen 2015; 77(05): e106-e111
DOI: 10.1055/s-0034-1377047
Originalarbeit
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Niedrigschwellige Betreuungsangebote für Menschen mit Demenz aus der Sicht der Betreuungskräfte

Low-threshold Support Services for People with Dementia – The Viewpoint of Volunteers
I. Hochgraeber
1   Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE), Witten
2   Universität Witten/Herdecke, Department Pflegewissenschaft, Witten
,
O. Dortmann
1   Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE), Witten
2   Universität Witten/Herdecke, Department Pflegewissenschaft, Witten
,
S. Bartholomeyczik
2   Universität Witten/Herdecke, Department Pflegewissenschaft, Witten
,
B. Holle
1   Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE), Witten
2   Universität Witten/Herdecke, Department Pflegewissenschaft, Witten
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
15 July 2014 (online)

Preview

Zusammenfassung

Ziel der Studie: Ziel der Studie war es, die subjektive Einschätzung der Betreuungskräfte in niedrigschwelligen Betreuungsangeboten für Menschen mit Demenz zu ihrem Engagement unter Berücksichtigung des Anstellungsstatus zu untersuchen. Des Weiteren wurde ihre Bewertung dieser Angebotsart allgemein erfasst.

Methodik: In einer explorativen Querschnittstudie wurden standardisierte Fragebögen in 2 Regionen Nordrhein-Westfalens eingesetzt und die Ergebnisse deskriptiv ausgewertet.

Ergebnisse: Der Anstellungsstatus der Betreuungskräfte war unterschiedlich. So war die Hälfte der 92 Befragten rein ehrenamtlich engagiert, während die anderen geringfügig beschäftigt oder vom Träger des Angebotes angestellt waren. Sie suchten überwiegend eine sinnvolle sowie erfüllende Tätigkeit, profitierten persönlich stark durch ihre Tätigkeit und zeigten ein hohes Engagement. Bei der Einschätzung zur Gestaltung der Angebote wurden die Aspekte, die das Angebot allgemein betreffen, organisatorischer Natur sind oder sich auf das Verhalten der Betreuungskräfte beziehen, als wichtig bewertet. Der wichtigste Aspekt für alle Betreuungskräfte war die Beachtung der Bedürfnisse der Menschen mit Demenz. Der Anstellungsstatus spielt bei der Einschätzung dieser Aspekte kaum eine Rolle.

Schlussfolgerung: Die Betreuungskräfte zeigen ein hohes Engagement. Hinsichtlich des Anstellungsstatus von Betreuungskräften lassen sich die Anbieter der Angebote in 2 Gruppen unterteilen. Die eine Gruppe bleibt bei dem rein ehrenamtlichen Engagement der Betreuungskräfte, während die andere Gruppe durch den Abschluss von Anstellungsverträgen mit den Betreuungskräften eine kontinuierlichere Betreuung für die Betroffenen anbieten und sicherstellen kann.

Abstract

Aim of the Study: The aim of the study was to investigate the perspective of volunteers on low-threshold support services. The volunteers were asked to estimate their engagement in care and the constitution of these services in considera­tion of their employment position.

Methods: In an explorative cross-sectional study we collected data using standardised questionnaires in 2 regions of North Rhine-Westphalia (Germany). The analysis was descriptive.

Results: The results show that the employment position differed: half of the volunteers were really honorary involved. The others were regularly salaried. In general all volunteers searched for a meaningful and fulfilling activity and benefitted from it. The aspects related to the constitution of the services (concerning the services in general, with organisational character, concerning the behaviour of the volunteer) were all important. The most important aspect was the needs of the people with dementia. These estimations hardly differed according to the employment position.

Conclusion: The volunteers involved in low-threshold support services show a high commitment. They hold a lot of potential but they also have to be defended from excessive demands. Because of the salaried employment of the volunteers, the services providers have a planning reliability and can offer a continuous care. Thus shows a tendency towards a professionalisation of these voluntary workers.