Aktuelle Urol 2014; 45(02): 98
DOI: 10.1055/s-0034-1373688
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Prostatakarzinom – Enzalutamid verlängert Überleben

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Publication Date:
03 April 2014 (online)

 

    Ergebnisse der PREVAIL-Studie zeigen, dass der Androgenrezeptor-Blocker Enzalutamid das Überleben bei 29 % der Männer mit metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakarzinom (mCRPC) erhöht und bei 81 % das Fortschreiten der Krankheit verzögert. Diese Daten wurden auf dem Genitourinary Cancers Symposium der American Society of Clinical Oncology (ASCO) in San Francisco vorgestellt.

    In der doppelblinden, placebokontrollierten Phase-III-Studie wurden 1717 Männer mit mCRPC, die zuvor keine Chemotherapie erhalten hatten, in 2 Gruppen randomisiert:

    • Enzalutamid oder

    • Placebo plus Standard-Hormontherapie.

    Die Teilnehmer hatten sich vorher bereits einer Operation oder Strahlentherapie sowie eine Hormontherapie unterzogen. Primäre Endpunkte der Studie waren Gesamtüberleben und progressionsfreies Überleben.

    Das Ergebnis: Enzalutamid verlangsamte bzw. stoppte das Tumorwachstum bei 59 % der Patienten verglichen mit 5 % im Placebo- Arm. Außerdem verzögerte Enzalutamid signifikant die Notwendigkeit einer Chemotherapie. Im Mittel war eine Chemotherapie bei den Patienten im Enzalutamid- Arm 17 Monate später notwendig als bei den Patienten im Placebo-Arm.

    Die häufigsten Nebenwirkungen waren Fatique, Obstipation sowie Rücken- und Gelenkschmerzen. Dazu kamen die Nebenwirkungen der Hormontherapie wie Gewichtszunahme und Hitzewallungen. Insgesamt war Enzalutamid gut verträglich – in beiden Gruppen beendeten 6 % der Patienten die Studie aufgrund von Nebenwirkungen vorzeitig.

    Nach einer Pressemitteilung (ASCO)