Pneumologie 2014; 68(03): 166
DOI: 10.1055/s-0034-1371912
Pneumo-Fokus
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

COPD – LABA und LAA erhöhen kardiovaskuläres Risiko

Contributor(s):
Susanne Krome
Gershon et al.
JAMA Intern Med 2013;
173: 1175-1184
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Publication History

Publication Date:
04 March 2014 (online)

 

    Für die Therapie der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) werden langwirksame β-Agonisten (LABA) und Anticholinergika (LAA) empfohlen. Gershon et al. analysierten nun das assoziierte kardiovaskuläre Risiko in Abhängigkeit von der Substanzklasse.
    JAMA Intern Med 2013; 173: 1175–1184

    Die Informationen für die Beobachtungsstudie mit eingebetteter Fallkontrollstudie stammten aus Datenbanken für das Gesundheitswesen in Ontario, Kanada. Für die Studie wurden Daten von 191 005 Patienten ≥66 Jahre verwendet, die wegen einer COPD in Behandlung waren. Primäre Endpunkte waren ein Besuch der Notaufnahme oder eine Hospitalisierung wegen eines kardiovaskulären Ereignisses. Der primäre Endpunkt trat bei 53 532 Patienten auf. Eine Neueinnahme von LABA oder LAA war im Vergleich zu keiner Einnahme mit einem höheren Risiko für ein kardiovaskuläres Ereignis assoziiert (LABA: adjustierte Odds Ratio [aOR] 1,31; 95%-Konfidenzintervall [KI] 1,12–1,52; p<0,01; LAA: aOR 1,14; 95%-KI 1,01–1,28; p=0,03). Ein signifikanter Unterschied zwischen den Medikationen bestand nicht (LABA vs. LAA: aOR 1,15; 95%-KI 0,95–1,38; p=0,16). Kardiovaskuläre Ereignisse traten am häufigsten in den ersten 2–3 Behandlungswochen auf. Die Subanalyse zum Auftreten der Einzelereignisse ergab eine Häufigkeitssteigerung für ein akutes Koronarsyndrom und Herzinsuffizienz bei Medikamenteneinnahme, aber nicht für Rhythmusstörungen oder Schlaganfälle.

    Fazit

    Eine neu angesetzte Behandlung mit langwirksamen β-Agonisten und Anticholinergika war mit einem gesteigerten Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse assoziert. Ein Unterschied zwischen den Substanzklassen bestand nicht. Dies verdeutliche die Notwendigkeit eines engmaschigen Monitorings aller Patienten, so die Autoren.


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